Die Stadt Wiesloch leistete im Zuge ihrer 21. Hochstamm – Aktion wieder einen kleinen Beitrag zum Klima- und Insektenschutz. Von Oktober bis Anfang November konnten für Wieslocher, Baiertaler, Schatthäuser und Frauenweiler Flurstücke Hochstämme und heimische Sträucher zu attraktiven Preisen erworben werden.
Auch in diesem Jahr kann man von regem Interesse der Wieslocher Bevölkerung sprechen. 45 Interessierte beschäftigten sich mit dem Thema und suchten sich ihre Favoriten für eine gemeinsame Zukunft aus. Insgesamt wurden 162 Hochstämme und 224 Sträucher erworben, was deutlich über dem Schnitt der letzten fünf Jahre liegt. Dabei waren besonders die zahlreichen Apfelsorten sehr begehrt.
Auch das Eine- Welt- Familienzentrum legte mit zwei Apfelbäumen eine „kleine Streuobstwiese“ an, deren Früchte schon von den Kindern freudig erwartet werden. Zusammen mit Meinrad Singler und Kaja Böttcher (FÖJ) wurden die beiden Hochstämme eingepflanzt.
Die Lieblingssorten der Wieslocher waren in diesem Jahr die Äpfel „Cox Orange“ und „Brettacher“, die Birne „Gute Luise“ und die Mirabelle „Mirabelle von Nancy“, wobei fast alle Apfel-und Birnensorten häufig gefragt waren. Mirabellen, Renekloden und Pflaumen wurden vergleichsweise wenig bestellt. Auch der traditionsreiche Speierling war mit acht Exemplaren recht gefragt. Der als „stark gefährdet“ eingestufte Baum, der zur Familie der Rosengewächse und Gattung der Eberesche gehört, hat einen wunderschöne Wuchsform, ist eine wichtige Bienenweide und ein gutes Vogelnährgehölz. Er trägt birnenförmige Früchte, die man gut zu Marmelade verarbeiten kann und deren gerbstoffreicher Saft auch bei der Mostherstellung verwendet wird. Der Faulbaum, der eine nahezu magische Anziehungskraft auf Wildbienen und Hummeln hat, der Kreuzdorn, sowie die Schlehe waren nicht sonderlich begehrt. Hingegen schnitten der ökologisch und medizinisch vielfältig nützliche Weißdorn, die, kulturell und mit ihren ungefüllten Blüten bei Insekten beliebte, Hundsrose und der Wollige Schneeball dieses Jahr besonders gut ab.
Die Stadt Wiesloch hat ebenfalls einen aktiven und direkten Beitrag zur Erhöhung der Artenvielfalt geleistet, indem sie in den Artenschutzflächen der Äußeren Helde 16 junge Obstbäume gepflanzt hat. Außerdem wird eine einreihige Hecke im Scheerbachtal Schatthausen künftig als Biotopvernetzungsstruktur attraktiv werden.
Durch die Wieslocher Hochstammaktion wachsen so auch ab diesem Jahr wieder in zahlreichen Wieslocher Hausgärten, auf Streuobstwiesen und anderen Grundstücken eine neue Generation von Sträuchern und Obstbäumen heran. Für die Vögel, Insekten und Säugetiere bieten sie wichtigen Unterschlupf und uns Menschen werden sie mit ihrem Anblick, ihrem Ertrag und ihrer Vielfalt noch viel Freude bereiten.