Kirchenburg mit Sonderbriefmarke gewürdigt
Das Bundesfinanzministerium hat Anfang Mai die Sonderbriefmarke „Kirchen bewahren und beleben: Kirchenburg Walldorf/Werra“ herausgegeben. Die schon im Jahr 982 erstmals urkundlich erwähnte Kirchenburg in der Walldorfer Partnerstadt Walldorf an der Werra, einem Ortsteil der Stadt Meiningen in Südthüringen, war bei einem Großfeuer am 3. April 2012 ausgebrannt. Orgel und Altar wurden damals vollständig vernichtet, das Dach des Kirchenschiffes stürzte ein und der Glockenturm war stark einsturzgefährdet. Sieben Jahre nach dem Brand war der komplette Wiederaufbau vollendet, wobei das Innere der Kirche nach modernsten Gesichtspunkten gestaltet wurde.
Anlässlich der Vorstellung der neuen Sonderbriefmarke durch Dr. Florian Toncar, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, die auf der Kirchenburg stattgefunden hat, schrieb Christina Böhm vom Kirchenburgverein Walldorf/Werra: „Seit dem Brand liegt der Zauber des Neuanfangs über der Kirchenburg Walldorf. Die Hoffnung, aus Asche neues Leben wachsen zu sehen. Wichtige bewahrenswerte Tradition trifft auf einen neu formulierten Glauben, der von Vielfalt und Toleranz geprägt wird.
Mit dem Betreten des Burgberges können Besucher das Ansprechen vieler Sinne wahrnehmen: Farbenfülle im Kantorengarten, Zwitschern, Summen und Flattern der tierischen Bewohner am Kirchgebäude, gelegentlich auch frischen Brotgeruch aus dem Backofen, genauso Stille und Erfahrung von Spiritualität. Die Bandbreite reicht von einer Erlebnis- und Biotopkirche Walldorf/Werra bis hin zu einem Platz individueller oder gemeinschaftlicher Gotteserfahrung.
Das helle einladende Innere des Gotteshauses überrascht mit modernen Glaskunstfenstern, die mit ihren Farbspielen bei Tag und bei Nacht beeindrucken. Ein außergewöhnlich konzipiertes Orgelinstrument leuchtet den Raum optisch wie auch akustisch aus. Im Fokus steht der Altar, schlicht geformt aus aufgearbeiteten Brandbalken des Dachstuhls unter einer oval-runden Stahlplatte. So entstand ein ‘für jedermann offener runder Tisch‘ als bildgewordenes Willkommen Gottes für Gäste aller Couleur.
Die Begegnung mit dem sakralen Raum ermutigt, die Entfaltungsmöglichkeiten der eigenen Spiritualität zu erweitern, genauso in der Gemeinschaft und im Feiern Geborgenheit und Nähe zu praktizieren. Der Raum atmet eine durch Besucher oft erspürte besondere Leichtigkeit und Atmosphäre.
Wer sich auf den Weg macht, hin zu einer Entdeckungsreise in und um die Kirchenburg Walldorf, dem begegnet Liebe zum Detail und ein überzeugendes zukunftstaugliches Gesamtkonzept für Generationen. Erlebtes schwingt nach, Bilder bleiben haften in den Köpfen – der Geist der Kirchenburg vermag Herzen zu berühren.
Die Gestaltung des Postwertzeichens und der Ersttagsstempel stammen von Prof. Sandra Hoffmann Robbiani aus Bern und sind in den Verkaufsstellen der Deutschen Post AG erhältlich.
Text: Stadt Walldorf