Walldorfer Lapidarium
Am 1. Oktober hat sich Bastian Schneider mit einigen seiner Texte in der Stadtbücherei Walldorf vorgestellt.
Der Schriftsteller, der seit August dieses Jahres als Gast in der Künstlerwohnung der Scheune Hillesheim lebt und arbeitet, erwies sich als präziser Beobachter, der seine Umgebung geradezu akribisch erforscht, alles mit fein justierten Antennen aufnimmt, sorgfältig auswählt und in Worte fasst. Nicht nur als Schriftsteller, sondern auch als Vortragender beeindruckte er bei seiner ersten Lesung. Es lag daher nahe, ihn als Juror für die im Herbst stattfindenden Schülerlesewettbewerbe in der Stadtbücherei zu gewinnen. Eine Funktion, die Schneider gerne übernahm und bei der er nicht nur den Schülerinnen und Schülern, sondern vor allem den Lehrkräften angesichts ihrer Geduld und guten Nerven Respekt zollte. „Chapeau“, meinte er.
Walldorf – in Stein gehauen
Bei seiner zweiten Lesung am Donnerstag, 14. Januar, wird von Bastian Schneider unter anderem zu hören sein, was ihn in Walldorf beeindruckt und zu neuen Texten inspiriert hat. Er ist offensichtlich – wie er seine Vorgehensweise im Oktober schilderte – mit vielen weißen Zetteln durch Walldorf gelaufen und hat sich Notizen gemacht.
„Walldorfer Lapidarium“ hat er seine neue Textsammlung genannt. Der Titel – so darf vermutet werden – spielt nicht nur auf die von Schneider bevorzugte knappe, also lapidare, „Kürzestprosa“ an, sondern auch auf Skulpturen, die aus Stein (lateinisch: „lapis“) gehauen wurden und sich dem Schriftsteller offensichtlich erfolgreich in den Weg stellten. Man darf gespannt sein auf Basalt, Kalk und Hinkel.
Bastian Schneider erklärte im Oktober, dass er die Zeit in Walldorf auch für eine Art Kassensturz und Bestandsaufnahme nutzen wolle. Ob und wie ihm dies bisher gelungen ist, wird am 14. Januar ab 20 Uhr ebenfalls zu erfahren sein. Gerne stellt er sich auch Fragen aus dem Publikum.
Donnerstag, 14. Januar, 20 Uhr, Stadtbücherei, Hirschstraße 15, Eintritt frei
Bastian Schneider stellt am 14. Januar Erprobtes und Neues vor (Foto: Pfeifer)
Text: Stadt Walldorf