Herausforderung für Kirchengemeinden: immer weniger junge Mitglieder
Der demographische Wandel ist auch für die Kirchengemeinden der Region spürbar. Ein immer größerer Teil der Mitglieder gehört älteren Generationen an, junge Menschen trifft man hingegen zusehends seltener bei den Gottesdiensten an. Über die Konfirmation sollen künftig wieder mehr von ihnen den Weg in die christliche Gemeinschaft finden.
Junge Mitglieder sollen Fortbestand der Kirchen sicherstellen
Zwar verzeichnet etwa die Evangelische Kirchengemeinde Wiesloch immerhin noch 8000 Mitglieder, jedoch hat sich die Alterspyramide längst umgekehrt. Um das drohende Schrumpfen der Mitgliedszahlen abzuwenden, hat die Gemeinde bereits vor einigen Jahren einen Strukturprozess eingeleitet, bei dem es nicht nur um finanzielle Fragen, sondern vor allem auch um inhaltliche Herausforderungen gehen soll. Eine der größten von ihnen ist dabei sicherlich, die Mitgliedschaft in der Kirchengemeinde auch für junge Menschen wieder attraktiv zu machen – schließlich ist auch nur auf diesem Weg langfristig ein Fortbestand der Kirchen möglich.
Konfirmation soll wieder attraktiver werden
Eine Maßnahme ist dabei, die Konfirmation für Jugendliche wieder attraktiver zu machen und in diesem Rahmen vor allem ein langfristiges Engagement in der kirchlichen Gemeinde zu fördern. Der eigentliche Zweck der Konfirmation ist nämlich in vielen Köpfen in den Hintergrund gerückt. So steht mehr das rauschende Fest, bei dem Geld und hochpreisige Geschenke an die jungen Menschen überreicht werden, als das bewusste Bekenntnis zum christlichen Glauben im Mittelpunkt. Warum wir tatsächlich konfirmiert werden, fasst dieser Artikel anschaulich zusammen, wobei eine Infografik die wichtigsten Fakten rund um die Konfirmation vor allem für die junge Zielgruppe aufbereitet.
Konfirmanden-Unterricht – von wegen langweilig!
Auf den ersten Blick erscheint eine Konfirmation für viele junge Leute heute wenig attraktiv, was speziell an dem damit verbundenen Unterricht liegt. Der schon bei Jugendlichen oft übervolle Terminkalender ist dabei nicht einmal die größte Hürde, vielmehr glauben viele von ihnen, der Unterricht würde langweilig und spröde sein.
Tatsächlich handelt es sich jedoch gar nicht um einen Unterricht im klassischen Sinne, sondern vielmehr um Treffen, bei denen das Lernen nur Nebensache ist. Zwar ist es durchaus richtig, dass die Jugendlichen zum Beispiel das Vaterunser erlernen oder mehr über die Weihnachtsgeschichte erfahren, viel wichtiger ist jedoch der Dialog untereinander. Ein wichtiges Thema hierbei ist etwa, inwiefern sich typische christliche Werte wie Glaube, Liebe und Hoffnung, aber auch Barmherzigkeit oder Gerechtigkeit im heutigen Alltag zeigen – und dabei sind natürlich auch die bei jungen Menschen so populären neuen Medien nicht außen vor.
Nicht zuletzt beweisen gemeinsame Ausflüge und Konfirmandenfreizeiten einerseits und kirchliche Events wie spezielle Faschingsgottesdienste andererseits, dass Kirche durchaus Spaß machen kann.