Willkommensgrüße konnte Josef Eisend im Namen des Senioren-Teams St. Juliana an ein vollbesetztes Pfarrheim richten. „Heimatfilme aus Malsch“ stand für die vielen interessierten Mälscher und Malscher auf dem Programm. Nach der üblichen Kaffeerunde mit bestem ‚Oma-Käsekuchen‘ flimmerten diesmal altehrwürdige Filmstreifen über die Leinwand. Einstige Geschehnisse und Persönlichkeiten ab 1952 zeigte diesmal der Verkehrs- und Heimatverein (VHV) Malsch.
Nach einer kurzen Einführung durch Dr. Johannes Rott übernahm Peter Silver die Vorführung. Dr. Rott erklärte zunächst, wie es dazu kam, dass die lange verschollenen Heimatfilme gefunden und technisch aufbereitet werden konnten. Es entstand so eine umfangreiche Liste Malscher Geschehnisse und Veranstaltungen. Damit kann interessierten gemeindlichen wie kirchlichen Gruppierungen und Vereinen Mälscher Vergangenheit aufbereitet gezeigt und Heimat-Geschichte nahegebracht werden. Heute nun war es eine Uraufführung und zugleich ein Start in die Zukunft mit nachhaltiger Erinnerung.
Altehrwürdige Sehenswürdigkeiten und fachwerkgezeichnete Strassenzüge des Weinorts am Fuße des Letzenbergs sowie der Kirchenbau vor dem großen Brand 1972 bildeten den Einstieg.
Dann folgte ein Ereignis dem anderen, jeweils mit Anlass in altdeutscher Schrift versehen. Es war ein lebendiger Ablauf und Wiedererkennen von sich selbst oder anderen Gesichtern und Gestalten, von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, unvergesslichen Veranstaltungen und festlichen Prozessionen wie an Fronleichnam oder auf den Letzenberg hinauf. Insbesondere kirchliche Anlässe kamen diesmal zum Sehen und Bedenken. Dazu zählen die Glockenweihe 1962 unter Pfarrer Bigott und Bürgermeister Josef Bös genauso wie ein Trauerzug mit Pferdegespann und Leichen-Wagen und einem langgezogenen Prozessions-Zug. In schwarzer Kleidung und mit Zylindern ging es dabei auch den Kirchenbuckel hoch, und man konnte das Mitgehen der Zuschauer direkt spüren. Auch die Bilder der überaus großen Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bei den Prozessionen bleiben genauso im Gedächtnis wie die stets bunte und mannigfache Fahnenvielfalt bei den verschiedenen Anlässen.
Besonders lebendig wurde der Stimmenpegel der Anwesenden immer wieder, wenn einzelne Bilder durch Peter Silver angehalten wurden und man etwas länger die jeweilige Menschenmenge nach bekannten Gesichtern sortieren konnte und deren Namen in der Erinnerung aufblitzten. Unser Ortsgeschehen rings um Kirchbuckel und Rathaus vor über 50 Jahren wurde so lebendig, und man half mit Hinweisen oder im Zwiegespräch mit persönlichem Erlebnis und gemeinhin unbekanntem Detailwissen nach. Dazu gehörten die Verabschiedung von Schulleiter Oskar Schüssler oder ein Wiedererkennen anderer strenger und nachhaltig gebliebener Lehrer und Pfarrer genauso wie Bildszenen aus den Weinbergen bei der Lese durch fleißige Hände oder ein Schul-Sportfest mit Kindern im Laufschritt und messgenauen Sprüngen durch das schulisches Personal.
Die einstündige Vorführung mit Erinnerungen und vielen Aha-Rufen verging im Flug. Ein Imbiss folgte diesen Eindrücken sodann zur leiblichen Stärkung für den Heimweg. In guter Erinnerung bleibt bei vielen ein Nachmittag zurück mit all dem, was alles einst in Malsch los war. Ein Wiederentdecken und -erkennen von Heimat mit Land und Leut, für andere ein Kennenlernen von Malscher Orginalen und Sehenswürdigkeiten.
Dankbare Resonanz gab es abschließend seitens des Veranstalters genauso wie durch viele der Zuschauer. Nach seinen Dankesworten an Dr. Johannes Rott und Peter Silver, und alle, die ihr Interesse durch ihr Kommen gezeigt hatten, wies Josef Eisend noch auf den nächsten Senioren-Nachmittag am 18. April 2018 hin, bei dem im Mittelpunkt „Papst Franziskus – seit 5 Jahren im Amt“ Thema sein wird.
Die auf DVD gebrannte Veranstaltung „Heimatfilme aus Malsch“ kann beim Bürgerbüro im Rathaus oder beim Kath. Pfarramt für 5 € erworben werden.
Text: Josef Eisend, Senioren-Team St. Juliana