Cafe Kanapee Wiesloch, Hesselgasse 26
Freitag, 16. Mai 20 Uhr
Hebron – Ein persönlicher Erfahrungsbericht
Warum geschieht, was in Palästina geschieht?
Warum geschieht, was in Palästina geschieht? Das ist eine verlorene Frage in einer Stadt wie Hebron. Sie wird beherrscht von etwa 500 israelischen Siedlern, die im Stadtzentrum mitten unter Palästinensern leben. Sie sind hier, weil sie glauben, dass Gott ihnen das Land geschenkt hat. Dabei sind sie alles andere als gute Nachbarn für die Palästinenser. Regelmäßig zünden die Siedler palästinensische Häuser, Autos oder Olivenbäume an, bewerfen Familien mit Steinen oder Exkrementen, vergiften ihre Tiere. Nach Angaben gab es im Jahr 2013 im Westjordanland 399 solcher Übergriffe von israelischen Siedlern – gegenüber 99 Fällen andersherum. Selten werden Siedler für ihre Taten rechtlich belangt. Denn die etwa 1000 Soldaten haben den Befehl, die Siedler nicht anzurühren. Die palästinensische Bevölkerung dagegen kontrollieren sie bis in die letzten Bereiche ihres Lebens. Sie halten sie auf dem Weg zur Schule oder zum Einkaufen an einem der zahlreichen Checkpoints fest, dringen nachts in ihre Häuser ein, um Verhaftungen oder Hausdurchsuchungen vorzunehmen oder wandeln ihre Hausdächer in militärische Wachposten um.
Susanne Hefekäuser ist Politikwissenschaftlerin und Journalistin. Sie war 2013 drei Monate als Menschenrechtsbeobachterin des Weltkirchenrats in Hebron im Einsatz. Das EAPPI-Programm praktiziert internationale Präsenz bei gewaltfreien Aktionen von Palästinensern und Israelis zur Beendigung der Besatzung. Sie spricht am Freitag, 16. Mai um 20 Uhr im Cafè Kanapee in Wiesloch über ihre Erfahrungen und kommt mit den Besuchern ins Gespräch über die aktuelle Situation nach Abbruch der Friedensgespräche zwischen der israelischen Regierung und der Autonomiebehörde der Palästinenser.
Veranstalter: Bildung und Begegnung Palästina e.V.