„Auch wenn alle unsere Jubiläumsveranstaltungen stattgefunden hätten, würde die heutige Übergabe des Hauses am Kreisel als außergewöhnlicher Höhepunkt herausragen“, erklärte Erster Beigeordneter Otto Steinmann, nachdem er am 16. September das symbolische Band am Eingangsschild der Wieslocher Straße 2 durchschnitten hatte.
Nach knapp zweijähriger Bauzeit bietet das von der Hopp-Stiftung errichtete „Haus am Kreisel“ nun ein gemeinsames Zuhause für die drei sozialen Einrichtungen Kleiderstube, Tafel und Plattform, das die Hopp-Stiftung der Stadt geschenkt hat. Ideengeber für das Projekt waren Gerd und Sonja Oswald, die die Arbeit der Tafel seit Jahren begleiten.
„Es war das Ziel von Dietmar und Anneli Hopp sowie Gerd und Sonja Oswald, die dezentralen sozialen Einrichtungen an einem Standort zusammenzuführen, ihnen eine neue Herberge zu bieten, wofür wir den großzügigen Spendern sehr dankbar sind“, sagte Steinmann. Er erinnerte an die großartige Spendenbereitschaft der Hopp-Stiftung gegenüber der Stadt und der Astor-Stiftung am Beispiel der Seniorenwohnungen im Hopp-Stift I und II.
An der Wieslocher Straße in Nachbarschaft zum namensgebenden Kreisel mit den „Silberschwingen“ sind neben den drei Einrichtungen im zweiten Obergeschoss, das aus städtebaulichen Gründen gebaut werden musste, sieben Wohnungen für städtische Mieter mit Wohnberechtigungsschein entstanden. Diese hat die Stadt gekauft. Wie David Högerich, Leiter des städtischen Eigenbetriebs Wohnungswirtschaft Walldorf, ausführte, werden die ersten Mieter am 1. Oktober einziehen.
Otto Steinmanns Dank galt auch den vielen Ehrenamtlichen, die sich für die Kleiderstube, die Tafel und die Plattform engagieren. „Es ist hervorragend, was Sie alle bisher bewirkt haben“, stellte er fest. Auch den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die an den Planungen und deren Umsetzung beteiligt waren, dankte er herzlich wie auch dem Walldorfer Architekturbüro Vorfelder.
„Die neuen Räume bedeuten eine enorme Erleichterung für uns“, berichtete Hans Klemm, Vorsitzender des Tafel e. V. Die Tafel sei nun „wie ein Supermarkt“, freute er sich. Nachdem die Kundschaft bislang über die Theke bedient worden sei, könnte sie sich nun die Waren selbst in den Regalen zusammenstellen, was auch „mehr Würde“ bedeute. Die Arbeitsabläufe auf den rund 320 Quadratmetern der Tafel seien nun anders und müssten sich noch einspielen. Hatte man früher drei Regale zu befüllen, zeige jetzt eine ganze Regalwand die Vielfalt an Produkten. Dazu gehören neben Lebensmitteln auch Drogeriewaren und Haushaltsartikel sowie Tiernahrung. Auch neue Kleidung kann die Tafel ab und zu anbieten.
Sein großer Dank und der der rund hundert Ehrenamtlichen der Tafel ging an die großzügigen Sponsoren. Man könne kaum glauben, dass man nun so schöne Räume habe, sagte Klemm. Trotz des wunderschönen Gebäudes und der Tatsache, dass die Stadt keine Miete, sondern lediglich die Nebenkosten verlange, sei man jedoch nach wie vor auf Spenden angewiesen, machte Hans Klemm deutlich.
Voll des Lobs und Danks äußerte sich auch Hannelore Blattmann, die Vorsitzende des Kleiderstube e. V. Sie schätzte besonders, dass alle Beteiligten von Anfang an in die Planungen einbezogen worden seien. Auf rund 290 Quadratmetern zeigt die Kleiderstube nun ihr Second-Hand-Sortiment an Damen-, Herren- und Kinderkleidung, Bettwäsche, Schuhen, Mobiliar, Dekorationsgegenständen und einigem mehr. Für Nachschub sorgten sofort nach Öffnung der Türen um 14 Uhr zahlreiche Walldorferinnen und Walldorfer, die Kleidung abgaben.
Neben den Verkaufsräumen stehen für Kleiderstube und Tafel Lagerräume sowie Büros und Aufenthaltsräume zur Verfügung.
Katja Jewski als Vertreterin der Dietmar-Hopp-Stiftung war sehr angetan von den „großzügigen und einladenden Räumen“. Ihr Eindruck bestätigte sich auch im ersten Obergeschoss, wo sich die Küche und der Speisesaal der „Plattform“ befinden samt großer Loggia im rückwärtigen Bereich. Wie Otto Steinmann erklärte, werde man wohl zunächst einen Versuch mit Essen zum Mitnehmen starten. Auch die Fachberatung der Evangelischen Stadtmission Heidelberg hat hier ihr Büro.
Wer das neue „Haus am Kreisel“ selbst kennenlernen möchte, hat dazu am Sonntag, 27. September, von 13 bis 17 Uhr Gelegenheit.
Bitte beachten:
Die Kleiderstube bittet darum, bei der Annahme mittwochs von 14 bis 17.30 Uhr nur den Hintereingang zu benutzen.
Erster Beigeordneter Otto Steinmann durchschneidet das symbolische Band mit Assistenz von Hannelore Blattmann (re.) und Hans Klemm (li.). Katja Jewski (Dietmar-Hopp-Stiftung), Marco Schirmacher und David Högerich (v.r.n.l.) freuen sich mit ihnen.
Die Fachberatung für Plattform-Besucherinnen und -Besucher ist im 1. Obergeschoss zu finden.
Text: Stadt Walldorf
Fotos: Pfeifer