Vom Aussterben bedrohte Vogelart ist wieder in Walldorf-Süd
Wie die artenschutzrechtlichen Untersuchungen ergeben haben, sind aktuell wieder zwei Brutpaare der sehr selten gewordenen Haubenlerche (Galerida cristata) im Neubaugebiet Walldorf-Süd. Mögliche Brut- und Ruhestätten dieser vom Aussterben bedrohten Art werden aktuell mit Hilfe von Zäunen geschützt.
Die Haubenlerche gibt es in Baden nur noch an sehr wenigen Orten zwischen Mannheim und Karlsruhe mit einzelnen Brutvorkommen. Dem Vorkommen in Walldorf im Neubaugebiet Walldorf-Süd kommt dabei eine wichtige Bedeutung für die Erhaltung der Art zu, sodass die Vermehrung der sehr überschaubaren Population unterstützt werden muss.
Jeder einzelne Jungvogel ist für das Überleben der Art in der Region enorm wichtig. Die geschützten Haubenlerchen nehmen als Bodenbrüter gerne sandig-kiesige Böden mit lückiger Vegetation bzw. Brachflächen für die Anlage ihrer getarnten Nester am Boden an. Daher ist für die Vögel das Neubaugebiet mit seinen ruderalen offenen Flächen sehr interessant. Wie im letzten Jahr schon berichtet, war eine Brut der Haubenlerchen im Gebiet nicht zuletzt aufgrund der ergriffenen Schutzmaßnahmen erfolgreich.
Das von der Stadt mit dem Monitoring beauftragte Büro Spang, Fischer, Natzschka hat für die Haubenlerchen nun aktuell mehrere Flächen im 2. Bauabschnitt und westlich des 1. Bauabschnitts in Walldorf-Süd zur Beruhigung mit Schutzzäunen gesperrt. Das Schaffen von beruhigten Bereichen ist für die Vögel als Nist- und Ruhebereiche für eine Brut wesentlich.
Wer im Südpark und im Neubaugebiet Walldorf-Süd spazieren geht, sollte unbedingt auf den Wegen bleiben und seinen Hund dringend an der Leine führen. Freilaufende Hunde schrecken die Haubenlerchen auf und führen zu erheblichen Störungen der Tiere.
Über das weitere Auftreten der Haubenlerchen in Walldorf und über weitere etwaige Maßnahmen werden wir in Folge berichten.
Fragen zur Haubenlerche und zum Vorkommen in Walldorf beantwortet das betreuende Büro gerne unter der E-Mail-Adresse von Hans-Joachim Fischer: [email protected]
Text: Stadt Walldorf