Nach wenigen Tagen schon 53 Handys gesammelt
Born: Globales Verantwortungsbewusstsein und Demokratie gehören zusammen
Hockenheim. Kaum ist das neue Smartphone-Modell eingerichtet, stellt sich die Frage: Wohin mit dem ausgedienten Gerät? Mehr als 200 Millionen gebrauchter Handys schlummern in den Schubladen deutscher Haushalte. Keine gute Idee, angesichts der wertvollen Ressourcen, die damit brachliegen, ist Landtagsvizepräsident Daniel Born (SPD) überzeugt. Deshalb startete er am 10. Februar seine Sammelaktion für ausgediente Handys im seinem Wahlkreisbüro in Hockenheim. Bürger, die ein ausrangiertes Smartphone zu Hause aufbewahren, sind seit letzten Freitag herzlich eingeladen, es während der Öffnungszeiten montags bis mittwochs von 10 Uhr bis 16 Uhr und donnerstags von 10 Uhr bis 18 Uhr in der Schwetzinger Straße 10 abzugeben. Der Landtagsabgeordnete Born beteiligt sich damit an der „Handy-Aktion Baden-Württemberg“, einer äußerst erfolgreichen Sammelaktion für gebrauchte Mobiltelefone verschiedener Organisationen aus Kirche und Zivilgesellschaft sowie der Evangelischen Landeskirchen Baden und Württemberg.
„Nachhaltigkeit, globales Verantwortungsbewusstsein und Demokratie gehören zusammen. Es geht mir auch darum zu zeigen, dass unsere Demokratie dazu fähig ist, drängende Fragen des Umweltschutzes und der Menschenrechte zu beantworten. Ich lade Sie dazu ein, ein Teil dieser Antwort zu sein: Wer ein Handy, das er nicht mehr benutzt, in meinem Wahlkreisbüro abgibt, trägt dazu bei, Nachhaltigkeit, Solidarität und Frieden weltweit zu fördern“, wirbt der SPD-Politiker dafür, sich an der Aktion zu beteiligen.
Dieser Aufforderung kam Jürgen Kegler, Ortsvereinsvorsitzender der SPD in Plankstadt, gerne schon vor dem offiziellen Startschuss nach und brachte das erste Schubladenhandy bereits am Mittwoch ins Wahlkreisbüro. Weitere folgten im Rahmen der Bürgersprechstunde, die der hiesige SPD-Abgeordnete am 10. Februar anbot. „Ein toller Start für eine wichtige Initiative“, freut sich Born über den Zuspruch und auf weiterhin gute Resonanz. „Nicht nur, dass mit der Teilnahme an der Handy-Aktion Baden-Württemberg der Rohstoffverbrauch gesenkt und Menschenrechte geschützt werden. „Der Erlös fließt in Projekte, die Ausbildung für junge Menschen in Äthiopien, Anpassungen an den Klimawandel in Uganda und den Ausbau der Gesundheitsversorgung im Kongo ermöglichen“, erklärt der SPD-Bildungsexperte, auf welche Weise die „Handy-Aktion Baden-Württemberg“ für Menschen in Afrika eine bessere Zukunft bedeutet. „Dass jetzt schon insgesamt 53 Handys in der Box sind, freut mich wirklich sehr“, so Born.
Auch mit dem Thema Datenschutz hat sich Born im Vorfeld auseinandergesetzt. Im gesamten Prozess der Handy-Rücknahme sind hohe Sicherheitsstandards gewährleistet: „Der Datenschutz hat oberste Priorität“, sichert Born zu. „Für diese Kampagne, die auch vom Umweltministerium über die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes gefördert wird, übernimmt die Telekom als Dienstleister die Abwicklung. Der gesamte Rückholprozess inklusive Datenlöschung ist von der DEKRA zertifiziert. Die Sammelbox steht in meinem Wahlkreisbüro, zu dem Dritte keinen Zugang haben, und wird weder während der Aktion noch danach von uns geöffnet.“
Die alten Mobiltelefone, die im Wahlkreisbüro abgegeben werden, werden einem geordneten Recycling zugeführt. Das Recycling ausgemusterter Handys lohnt sich, denn es ist aufwendig, Seltene Erden und Edelmetalle wie Kobalt, Silber, Kupfer, Gold und Coltan für neue Smartphones zu gewinnen. Der Prozess schadet der Umwelt, die Arbeitsbedingungen der Menschen in den Minen sind häufig miserabel und die Profite fließen oft in die Finanzierung bewaffneter Gruppen, die die Zivilgesellschaft terrorisieren. Jedes Smartphone ist eine bedeutende Rohstoffquelle: Während aus einer Tonne Abraum einer Goldmine maximal fünf Gramm Gold gewonnen werden, stecken in einer Tonne Smartphones – das sind ca. 10.000 Stück – 350 Gramm Gold. Insgesamt können beim Smartphone-Recycling etwa 80 Prozent der Komponenten wiederverwertet werden.
Quelle: Daniel Born