Gute Lehrer müssen führen
Symposium des LOS Speyer/Wiesloch/Schwetzingen am 25. März 2015
Von Dr. Gerd Eisenhofer
Debatten, wie sich Lehrer verhalten müssen, wie sie auftreten sollen, gibt es ungefähr schon so lange wie den Lehrerberuf an sich. Die einen sagen, Lehrer müssen streng und autoritär unterrichten. Die anderen sagen, so sieht das Lehrerbild von früher aus und Pädagogen müssen heute ganz anders führen, ohne die strenge Hand.
Einen neuen Beitrag zu dieser Debatte hat der Autor und Gymnasiallehrer Günther Hoegg mit seinem Buch „Gute Lehrer müssen führen“ geliefert. Hoegg, über den es heißt, nur wenige schreiben so klar und praxisnah auf dem Markt der Pädagogikbücher wie er, orientiert sich am angelsächsischen Konzept des „classroom managements“. Es geht ihm nicht darum, den alten Pauker wiederzubeleben, der mit dem Rohrstock durchgreift. Vielmehr will er Führungsqualitäten vermitteln, die in anderen Bereichen wie der Wirtschaft selbstverständlicher Gegenstand von Seminaren sind. „Schüler brauchen klare Anweisungen“, sagt Hoegg. Doch gerade junge Lehrer würden darauf verzichten, gäben zu oft nach, versuchten es lieber mit ständigem Ermahnen anstatt konsequentem Durchgreifen.
Hoegg, seit über 20 Jahren als Lehrer tätig, beschreibt Lehrer als hochqualifizierte Führungskräfte, die ihre Führungsaufgaben zum Wohle der Schüler wahrnehmen müssen. Denn Führung gebe den Schülern Sicherheit. Wichtig seien bei einem Lehrer der äußere Eindruck (professionelle Kleidung, keine fettigen Haare), Körperhaltung (bestimmend) oder Bewegungsverhalten („Revier markieren“) und der Anfang der Schulstunde. Das ist der Moment, in der der Lehrer seine Autorität demonstrieren müsse. Beispielsweise, in dem er die Schüler auf seine Seite ziehe, die Störer isoliere.
Doch das gelinge nur, wenn der Pädagoge gegenüber Störenfrieden konsequent agiere. Warnen, warnen und nochmals warnen führe dazu, dass die Schüler schnell kapieren, dass sie ziemlich lange stören können bis etwas passiert. Daher empfiehlt Hoegg eine Verwarnung plus eine Strafandrohung (z. B. einem mit Smartphone spielenden Schüler wird Wegnahme angedroht) und bei der zweiten Störung eine Ausführung der angedrohten Strafe (Smartphone wird weggenommen). Ein Lehrer solle quasi wie ein Schiedsrichter mit Gelben und Roten Karten agieren. „Zwei Warnungen sind bereits eine zu viel“, schreibt er in seinem Buch.
In den vergangenen 30, 40 Jahren habe sich viel geändert, die Schüler treten nun in einem viel jüngeren Alter selbstbewusst auf, am schwierigsten sei für Lehrer nun nicht mehr der Umgang mit Neuntklässlern, sondern Schülern in Klassenstufe sieben. Doch nicht nur hier hat sich laut Hoegg etwas gewandelt. Auch der Umgang von Eltern, insbesondere mit Junglehrern, sei schwieriger geworden. „Viele Eltern haben Strategien entwickelt, mit denen sie vor allem Junglehrer in die Ecke treiben“, schreibt Hoegg in dem sehr praxisorientierten mit vielen Beispielen geschmückten Buch. hier zur Website von Dr. Hoegg…
Zum Thema „Gute Lehrer müssen führen – Wie gut geführter Unterricht gelingt“ referiert Dr. Günther Hoegg auf einem Symposium des LOS Speyer/Wiesloch/Schwetzingen am Mittwoch, 25. März 2015, im Maritim Hotel Mannheim, Friedrichsplatz 2. Der Vortrag soll Lehrkräften helfen, Schüler und ihr Handeln zu verstehen und sie so zu führen, dass ein störungsarmer und erfolgreicher Unterricht entsteht.
Telefonische Anmeldung unter 06202/126687
Dr. Gerd Eisenhofer ist Leiter des LOS Speyer/Wiesloch/Schwetzingen
Weitere Informationen:
Dr. Gerd Eisenhofer
LOS Wiesloch
In den Breitwiesen 6
69168 Wiesloch