Publikum begeistert – Wetter besser als erwartet
„Ich habe mehr Fragen als Antworten“, gab Tina Teubner bei ihrem Auftritt beim diesjährigen Zeltspektakel am 6. September offen zu.
Auf das seit 2001 alljährlich zum Ende der Sommerferien stattfindende Kleinkunstfestival trifft diese Aussage aber nicht zu. Hier scheinen keine Fragen, keine Wünsche offen geblieben zu sein. Das Publikum kam wieder in Scharen und genoss den „kleinen Urlaub in Walldorf“. Es gab begeisterten Applaus für Kleinkunst, Zirkus, Kinderfilmfestival, den Waldspielplatz und die Waldspielmenschen, großes Lob für das Waldrestaurant auf Zeit, dessen Mittagstisch viele Berufstätige gerne nutzten, und auch das Wetter war viel besser als prognostiziert.
„Wir haben unglaublich tolles Feedback des Publikums bekommen“, freut sich Jürgen Vogel, Initiator und Organisator des Kleinkunstfestivals. Dass das Programm auch mit Künstlerinnen und Künstlern „abseits des Mainstreams“ so gut angekommen ist, erfüllt ihn „mit Stolz und Freude“, wie er gerne zugibt.
In die lange Liste der Künstlerinnen und Künstler, die beim Zeltspektakel zu Gast waren, haben sich nun auch die A-capella-Stars „basta“ eingereiht, die mit ihren „Freizeichen“ auf große Resonanz stießen. Chako Habekost brachte seinen „Weschwie’sch Män“ gleich an zwei aufeinanderfolgenden Abenden ins Manegenrund und Max Uthoff, bekannt aus der „Anstalt“, hätte mit seiner aktualisierten „Gegendarstellung“ locker an zwei Abenden das Zirkuszelt gefüllt, hätte es die Möglichkeit dazu gegeben.
Dem Newcomer-Duo Simon und Jan, dem Jürgen Vogel eine große Zukunft voraussagt, hätte er mehr Publikum gewünscht, doch ihr Auftritt fiel auf einen der wenigen Abende, an denen es „biestig kalt“ war und noch dazu starke Konkurrenz in Hockenheim auftrat. Die erste Benefizveranstaltung beim Zeltspektakel, bei der das Ensemble „De roode Pelikan“ Geld für das Hospiz Agape sammelte, kam bestens an. Passend zum Motto des Hospizes – „Der Zeit mehr Leben geben“ – hatte das Ensemble ein vielseitiges Repertoire mitgebracht. Julie André brillierte mit französischen Chansons, ihre Mitmusiker spielten Klezmer, Tango und ließen auch mit badischer Mundart aufhorchen.
In die Welt von „Tausendundeiner Nacht“ tauchte der Kindermitmachzirkus Sorriso ein. Doch die jungen Artisten des Zirkus Sorriso, die ihr Programm in nur fünf Tagen einstudiert hatten, verstanden es, auch aktuelle Bezüge einzuflechten. Im Mittelpunkt stand nämlich ein armer Sultan, der doch tatsächlich eine Mauer bauen will, deren Kosten andere tragen sollen. Mit fulminanten Kunststücken überzeugten die Zircus-Sorriso-Artisten bei allen vier Galavorstellungen sowohl den Sultan als auch ihr Publikum. „Chapeau!“
Nochmals zurück zu Tina Teubner. „Spätestens wenn’s alle gut finden, ist doch Vorsicht geboten“, warnte sie. Fehlanzeige beim Zeltspektakel, auf dessen Auflage 2018 sich schon viele Fans freuen. Los geht es am 28. August 2018!
Text: Stadt Walldorf
Fotos: Pfeifer