Die Machbarkeitsstudie für die Radschnellverbindung Heidelberg-Wiesloch / Walldorf-Bruchsal liegt seit Juni vor. Sie kommt zu dem erfreulichen Ergebnis, dass erhebliche Verkehrsströme mit überschaubaren Kosten aufs Fahrrad verlagert werden können. Die als Ergebnis vorgeschlagene Trasse führt von Heidelberg westlich der Bahnlinie durch Kirchheim an Sandhausen vorbei bis zum Bahnhof Wiesloch-Walldorf und weiter nach Frauenweiler. Das Planungsbüro empfiehlt, auf jeden Fall den Abschnitt zwischen Heidelberg und Wiesloch-Walldorf auszubauen, da hier die größten Verlagerungspotenziale zu erwarten sind.
Die Kosten sind überschaubar: Für die 14,5 km lange Trasse ergeben sich so Baukosten von 6,2 Mio. €, dafür ließen sich 15.900 pro Tag gefahrene Pkw-Kilometer aufs Fahrrad verlagern. Bund und Land fördern Radschnellverbindungen mit 85 %.
Die GRÜNEN im Wieslocher Gemeinderat machen nun den nächsten konkreten Schritt und beantragen, einen Beschluss für Planung und Umsetzung zu fassen. Er wäre laut Dr. Gerhard Veits ein Quantensprung im Radverkehr um Wiesloch herum und vor allem eine erhebliche Entlastung der Verkehrsströme ins Industriegebiet Wiesloch/Walldorf. Dazu ist er recht günstig zu haben. Was jetzt jedoch nötig sei, ist dass jemand die Sache in die Hand nimmt, die Planung auf Basis der Machbarkeitsstudie erstellt, die Fördermittel beantragt und die RSV baut. Die Rahmenbedingungen sind mehr als günstig. Die Grünen möchten ein gemeinsames Vorgehen aller beteiligten Gemeinden sowie des Kreis und möchten dass hierzu der Mobilitätspakt Wiesloch/Walldorf genutzt wird.
Die Radschnellverbindung ist der notwendige Backbone des Radverkehrs in Nord-Süd-Richtung. Da er in einigen Kilometern Abstand zu den Stadtzentren verläuft, müssen die Städte und Gemeinden die notwendigen Zubringer und Anschlüsse in Ost-West-Richtung schaffen.
Von Wiesloch aus sollten 3 Anschlüsse geschaffen werden:
- von Frauenweiler über den Bahnhof zum Radschnellweg
- aus der Innenstadt über den Bahnhof zum Radschnellweg
- vom Norden der Stadt über den landwirtschaftlichen Weg nördlich des Dämmelwaldes zum Radschnellweg
Auf allen 3 Trassen sind die Wege grundsätzlich bereits heute vorhanden, jedoch in keinem ausreichenden Ausbauzustand. In Teilbereichen fehlen Verbindungsstücke. Eine weitere Querung von B3/DB im Norden der Gemarkung wäre erstrebenswert und ist zu prüfen. Hierzu möchten Die Grünen eine verkehrliche Untersuchung in Auftrag geben, um Trassen, Ausbauzustand, Kosten zu ermitteln und eine Umsetzungsplanung zu erhalten.
Der ausführliche Antrag ist unter www.gruene-wiesloch.de zu finden.