Grüne Gemeinderatsfraktion stellt Anträge für umweltfreundlichen Papierverbrauch in der Stadtverwaltung und Verbot von Grabsteinen aus Kinderarbeit
Die Grüne Gemeinderatsfraktion hat zwei Anträge zur Beratung und Beschlussfassung bei der Stadt Wiesloch eingereicht.
Im ersten Antrag wird die Stadtverwaltung gebeten zu prüfen, ob zukünftig nicht ausschließlich FSC-zertifiziertes Papier in der Verwaltung genutzt werden kann. FSC ist ein internationales Zertifizierungssystem für Waldwirtschaft, das garantiert, dass Holz- und Papierprodukte aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammen.
Der Papierverbrauch steigt sowohl weltweit, als auch in Deutschland weiterhin an. Etwa ein Viertel des global gefällten Waldes wird zu Papier verarbeitet. 3 Mio Hektar Waldflächen werden jährlich für Papier abgeholzt. Ein Großteil davon wird noch immer aus natürlichen Wäldern gewonnen, mit erheblichen Auswirkungen auf Artenvielfalt und Klimawandel. Ein Großteil des benutzten Papiers wird in Unternehmen und Verwaltungen verbraucht. Diesen kommt damit eine besondere Verantwortung zu. Neben dem sparsamen Umgang mit Papier und der Nutzung von Altpapier wo möglich, stellt die Nutzung von FSC-zertifiziertem Papier eine nachhaltige Alternative dar.
Für den Grünen Stadtrat Dr. Schmidt-Eisenlohr steht fest: „Die FSC-Zertifizierung stellt sicher, dass das verwendete Papier aus nachhaltiger Waldnutzung stammt und die Waldressourcen schont. Für die Wieslocher Stadtverwaltung wäre die Nutzung von FSC-zertifiziertem Papier die konsequente Fortführung der Nachhaltigkeitsbemühungen der Stadt und könnte gleichzeitig als Vorbild für andere Einrichtungen und Unternehmen dienen.“
Im zweiten Antrag möchte die Grüne Fraktion eine Änderung der Friedhofsordnung dahingehend erreichen, dass zukünftig Grabsteine und Einfassungen nicht mehr durch Kinderarbeit hergestellt werden.
Zwei Drittel der in Deutschland verwendeten Grabsteine kommen heute aus Indien, die auch durch die Beschäftigung von Kindern gewonnen werden, die oft unter unmenschlichen Bedingungen gezwungen sind in Steinbrüchen zu arbeiten. Wegen dieser Zustände liegt die Lebenserwartung der Kinder nur zwischen 35 und 38 Jahren. Zertifizierte Steine bieten die Garantie, dass sie ohne ausbeuterische Kinderarbeit hergestellt wurden.
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Wiesloch, 11. Dezember 2013
Dr. Kai Schmidt-Eisenlohr MdL Hauptstr. 104, 69168 Wiesloch
Schmidt-Eisenlohr betont in diesem Zusammenhang: “Mit der Änderung der Bestattungsordnung durch die Grün-Rote Landesregierung wurde hier Rechtssicherheit für die Kommunen hergestellt, so dass einer solchen Regelung auch für Wiesloch nichts mehr im Wege steht. Als Stadt haben wir die soziale Verantwortung genauer hinzuschauen und mit einer überarbeiteten Friedhofsordnung einen wichtigen Schritt in Richtung zu mehr Kinderschutz zu erreichen.“