MdL Schmidt-Eisenlohr: „Bürgerschaftliches Engagement schafft positive Willkommenskultur“
Auf Initiative des Landtagsabgeordneten Dr. Kai Schmidt-Eisenlohr und den Grünen Kreisräten Jürgen Kretz und Ralf Frühwirt besichtigte am 12. September eine Abordnung der regionalen Grünen die Baustelle der Asylbewerberunterkunft an der Walldorfer Straße in Wiesloch. Neben der Grünen Stadträtin Anna-Lena Gefäller und Mitglieder des Grünen Ortsverbandes Wiesloch waren auch Vertreter des Rhein-Neckar Kreises anwesend.
„Die Bevölkerung in Wiesloch ist sehr interessiert, wie sich die Situation hier entwickelt und wir bekommen viele Anfragen, wo und wie man sich einbringen kann“, erläuterte Dr. Schmidt-Eisenlohr die Intention des Besuchs. Bei dem kurzen Rundgang über das Gelände, bei dem man sich über den Baufortschritt informierte – der Bezug ist für Anfang 2015 geplant – kamen viele Aspekte der gegenwärtigen Situation bei der Flüchtlingsunterbringung zur Sprache. So wurde ausgeführt, dass das Gebäude in Wohnflügel unterteilt sein wird, in denen dann jeweils bis zu 30 Menschen untergebracht werden können.
Ausführlich beleuchtete der leitende Regierungsdirektor beim Kreis und stellvertretender Landrat Joachim Bauer die gegenwärtige Unterbringungslage, die sich für die zuständigen Landkreise als sehr schwierig darstellt. „Wir hinken der Entwicklung leider immer hinterher“, betonte Bauer. In Baden-Württemberg müssten aufgrund der anhaltenden Krisen in der Welt täglich 500 Flüchtlinge aufgenommen werden. Tendenz steigend. Deshalb suche man mit hoher Intensität im gesamten Kreis nach Unterbringungsmöglichkeiten, um Provisorien mit Zelten oder in Sporthallen, wie anderorts schon praktiziert, zu vermeiden.
In Wiesloch werden zunächst bis zu 240 Flüchtlinge unterkommen, bevor das ab 2016 gültige neue Flüchtlingsaufnahmegesetz in Kraft tritt, welches eine Wohn- und Schlaffläche von 7 Quadratmeter pro Asylbewerber vorsieht. In der Folge wird sich die Zahl der Asylanten auf 180 Personen in Wiesloch reduzieren. „Es ist wichtig, dass in den Wohnkomplexen menschenwürdige Bedingungen herrschen, um den oft traumatisierten Menschen das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln“, ergänzte in diesem Zusammenhang der Grüne Kreisrat Jürgen Kretz.
Neben den baulichen Maßnahmen war der Grünen Delegation auch der Aspekt der sozialen Betreuung wichtig. Hier war zu erfahren, dass zwei Sozialarbeiter ganztägig auf dem Gelände anwesend sein werden, auch mit dem Ziel eine Brücke zu den ehrenamtlichen Helfern sicher zu stellen. „Ich bin zuversichtlich, dass das große bürgerschaftliche Engagement auf Ehrenamtsbasis und eine gute Vernetzung mit den Verantwortlichen bei Stadt und Kreis, Wiesloch gut vorbereiten wird“, unterstrich die Grüne Gemeinderätin Anna-Lena Gefäller.
Die Beamten des Kreises zeigten sich sehr erfreut darüber, dass sich in Wiesloch bereits im Vorfeld der Eröffnung der Einrichtung eine so große Zahl an ehrenamtlichen Helfern gefunden hat, die den Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten helfen wollen. „Ich spüre in Wiesloch eine sehr große Willkommenskultur. Es ist beeindruckend wie sich unsere Bürgerinnen und Bürger mit dem Ziel konkrete Hilfe leisten zu wollen, engagieren“, freute sich der Grüne Landtagsabgeordnete Schmidt-Eisenlohr. Seitens der Stadtverwaltung ist bereits ein runder Tisch eingerichtet, um die Aktivitäten zu koordinieren, damit möglichst viel Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird. „Im Gegensatz zu manch anderen Gemeinden geht Wiesloch hier mit positivem Beispiel voran und ich bin davon überzeugt, dass sich die Asylsuchenden bei uns sehr wohl fühlen werden“, sagt der Grüne Landtagsabgeordnete zum Abschluss.