Rendezvous mit dem Wald
„Die Schwetzinger Hardt erleben“ lautet das Motto des ersten Waldtags im größten regionalen Waldschutzgebiet im Südwesten Deutschlands, der am Sonntag, 18. September, von 10 bis 17 Uhr stattfindet.
Von der Bürgerbegegnungsstätte Reilingen ausgehend, kann man sich an diesem Tag auf einen etwa drei Kilometer langen Rundkurs begeben und dank vieler Akteure auch bisher unbekannte und vielleicht überraschende Seiten der Schwetzinger Hardt kennenlernen. Reilingens Bürgermeister Stefan Weisbrod und Walldorfs Bürgermeisterin Christiane Staab, die als Nachbarn der Schwetzinger Hardt gemeinsam mit dem Ersten Landesbeamten Joachim Bauer sowie Dr. Dieter Münch, dem Leiter des Kreisforstamts, und Sebastian Eick, Leiter des Forstbezirks Rheintal, zum Waldtag einladen, stellten dieser Tage das vielfältige Programm vor.
Der Waldtag sei ein wichtiger Baustein in der Vermittlung der Besonderheiten, aber auch der geltenden Regeln des Waldschutzgebiets, stellte Joachim Bauer fest, der allen Beteiligten für „das tolle Programm“ dankte. Als „nachhaltiges Ereignis“ charakterisierte Stefan Weisbrod den Waldtag. Man wolle „viele Waldbilder erlebbar machen“, so Christiane Staab, die vor allem Kinder für das „kulturell wichtige Erbe“ begeistern will. Zahlreiche Reilinger und Walldorfer Vereine sowie viele weitere Engagierte sorgen dafür, dass es für Jung und Alt ein abwechslungsreicher Waldtag werden dürfte.
Nachdem die Jagdhornbläser um 11.30 Uhr den Waldtag standesgemäß eröffnet haben, geht es los auf den Rundkurs, der auch rollstuhlgeeignete Strecken aufweist. 27 Stationen laden dazu ein, mitzumachen, zuzuschauen, sich zu informieren, Fragen zu stellen oder auch ganz einfach die Stille im Wald zu genießen. In unmittelbarer Nähe der Bürgerbegegnungsstätte lädt das Waldhaus Mannheim dazu ein, Tierhocker zu bauen. Kinder können sich an einer weiteren Station im Bogenschießen üben und sich ein bisschen wie Robin Hood fühlen. Sein Können zeigt auch ein Motorsägekünstler. Wer hoch hinaus will, kann sich im Seilklettern üben. Der Kindertreff Reilingen sorgt außerdem mit vielen weiteren Aktionen für Abwechslung im Grünen. Der historischen Nutzung des Waldes im „Reilinger Eck“ widmen sich die Sambuga-Schule und die Vereinigung Walldorfer Heimatfreunde. Was man unter Streunutzung versteht, demonstrieren die Kinder der Sambuga-Schule und freuen sich über viele Kinder, die mitmachen und zum Rechen greifen. Wie einst Kiefernharz gewonnen wurde, zeigen die Heimatfreunde. Noch heute stehen im Reilinger Eck Kiefern, die Spuren dieser Nutzung aufweisen. Eine besondere Attraktion, nicht nur für die Junioren, dürfte die Waldweide sein, auf der Schafe grasen.
Im Wald ins Gespräch kommen
Information und Dialog spielen am Waldtag eine große Rolle. So bietet die Forstliche Versuchsanstalt ein Gesprächsforum an, wie Dieter Münch ankündigte. Interviews mit den Besucherinnen und Besuchern seien geplant, um zu erfahren, wie sich diese ihren Wald künftig vorstellen. Auf Exkursionen, die am Waldtag angeboten werden, wies Sebastian Eick hin. Der Naturschutzbund Baden-Württemberg (NABU) lädt zur Radtour zur Sanddüne auf dem Saupfergbuckel ein, einem der aktuellen Hotspot-Projekte. Der Natur und Kultur im Hardtwald nähert sich eine weitere Exkursion von BUND, NABU und Agenda Hockenheim. Der Spur unerwünschter Eindringlinge, sprich Neophyten, geht die Forstliche Versuchsanstalt nach und auch die Waldgeschichte wird auf einer Exkursion wieder lebendig. Was der Wald eigentlich liefert und wozu was verwendet wird, zeigen einige Unternehmen an der Station Nummer 6. Die Jagd in der Schwetzinger Hardt, die Ausbildung im Wald, das Wasser aus dem Hardtwald und der Klimawandel sind weitere Themen, über die man sich am Waldtag umfangreich informieren kann. An acht Stationen kann man sein Wissen außerdem bei einem Quiz unter Beweis stellen.
Wer die Ruhe im Wald sucht, sollte sich die Station Nummer 14 merken, die als „Stiller Wald“ ausgewiesen ist. Hier findet um 12.30 Uhr und 16 Uhr eine ökumenische Andacht statt. Außerdem kann man sich hier bei Klängen der Querflöte, Lesungen und Entspannungsübungen ausruhen und den Wald auf sich wirken lassen. An mehreren Stationen ist für Essen und Trinken gesorgt und wer sich und dem Wald etwas Gutes tun will, sollte mit dem Fahrrad kommen oder zu Fuß. Radparkplätze sind ausreichend vorhanden.
Sternradtour
Das Kreisforstamt hat angeregt, sich an Sternradtouren zu beteiligen. „Das ist eine bewusste Aufforderung zu mehr Nachhaltigkeit und Ökologie“, meint Bürgermeisterin Christiane Staab mit Hinweis auf die Walldorfer Sternradtour. Wer mit dem Fahrrad von Walldorf zum Bürgerbegegnungszentrum Reilingen radeln möchte, kommt am 18. September um 10.30 Uhr zum Rathaus Walldorf, um gemeinsam mit Revierförster Gunter Glasbrenner loszufahren und erste Informationen zu erhalten (www.schwetzinger-hardt.de).
Sie machen gerne „Werbung“ für den Wald: Bürgermeisterin Christiane Staab, Forstdirektor Sebastian Eick, Dr. Dieter Münch, Leiter des Kreisforstamts, Erster Landesbeamter Joachim Bauer, Ulrike Riedl, Öffentlichkeitsarbeit Kreisforstamt, und Reilingens Bürgermeister Stefan Weisbrod
Die Schwetzinger Hardt – ein Waldschutzgebiet, das man am Waldtag erkunden kann, um immer wieder gerne zu kommen
Text: Stadt Walldorf
Fotos: Pfeifer