Deutsch-Türkischer Elternverein hat neue Vorstandschaft
„Die Kerwe war sehr gut“, blickt Hikmet Ilgar als neuer Vorsitzender des Deutsch-Türkischen Elternvereins auf die bestandene Feuertaufe der kurz vor den Sommerferien frisch gewählten Vorstandschaft zurück. Der gegrillte Fisch, den man bei der Straßenkerwe angeboten hat, habe reißenden Absatz gefunden, erzählt Ilgar. Gemeinsam mit seiner Frau Seyma, die als Schriftführerin im rund zehnköpfigen Vorstandsteam mitarbeitet, ist er auf Einladung von Bürgermeister Matthias Renschler zu Besuch im Rathaus. „Ich bin froh, dass es im Verein weitergeht“, sagt der Bürgermeister. Walldorf sei eine Stadt mit internationalem Charakter, in der Menschen aus rund 90 Nationen wohnten. „Das bereichert, jeder bringt etwas mit“, sagt Renschler. Sein Credo sei: „Wir müssen in Walldorf friedlich zusammen leben.“
Seyma und Hikmet Ilgar, die aus Weinheim und Sinsheim stammen, leben seit drei Jahren in Walldorf und fühlen sich hier nach eigenen Worten sehr wohl. Im Deutsch-Türkischen Elternverein haben sie und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter in der näheren Zukunft einiges vor. Größtes Event für den Verein neben der Kerwe ist das internationale Kinderfest, das in der Türkei jährlich am 23. April stattfindet und dort ein nationaler Feiertag ist – das Kinderfest wurde eingeführt, um der Eröffnung der Nationalversammlung sowie der Konstitution des ersten freien Parlaments des Landes am 23. April 1920 unter dem Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk zu gedenken. Auf einen Vorschlag aus dem türkischen Generalkonsulat in Karlsruhe hin überlegt man, das Fest in der Astoria-Halle gemeinsam mit den Nachbarkommunen Wiesloch und St. Leon-Rot zu feiern. „Wir würden es gerne mit einem kleinen Umzug verknüpfen, das hat es in Walldorf noch nie gegeben“, sagt Seyma Ilgar. „Wir wollen so viele Kinder wie möglich aus allen Nationen erreichen“, fügt ihr Mann an.
Neben dem Kinderfest will der Verein weitere Angebote für Kinder und ihre Eltern schaffen. Und er will sich darum kümmern, dass die schon 2023 nach einem schrecklichen Erdbeben in der Türkei und in Syrien noch von der alten Vorstandschaft gesammelten Spenden so schnell wie möglich vor Ort ankommen. „Wir sind dabei, Kontakte zu knüpfen“, sagt Hikmet Ilgar. Er wolle sich aber persönlich davon vergewissern, wohin das Geld dann tatsächlich fließt.
Hikmet und Seyma Ilgar (v.l.) folgten der Einladung von Bürgermeister Matthias Renschler ins Rathaus.
Text und Foto: Stadt Walldorf