An den in Walldorf aufgewachsenen jüdischen Mitbürger Kurt Klein und seine Frau Gerda wurde im vergangenen Jahr mit den „Kurt-Klein-Tagen“ in der Astorstadt erinnert.
Wolfgang Widder aus Wiesloch und die Berliner Zeichnerin Raissa Chikh haben eine knapp 100-seitige „Graphic Novel“ mit dem Titel „Gerda und Kurt“ geschaffen, die die Geschichte von Kurt Klein und seiner Frau aufgreift. Das Buch wird am Sonntag, 2. Juli, um 17 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in Walldorf vorgestellt.
Kurt Klein war 1937 vor den Nationalsozialisten in die USA geflohen und im letzten Kriegsjahr als US-Soldat nach Deutschland zurückgekehrt. Hier begegnete er im Mai 1945 seiner späteren Frau Gerda Weissmann, einer der wenigen Überlebenden eines sogenannten „Todesmarschs“, die er glücklicherweise noch rechtzeitig in ein Lazarett bringen konnte. Gerda Weissmann schilderte die sechs schlimmsten Jahre ihres Lebens bis zu ihrer Befreiung später in dem Buch „All but my Life“ (1957), das in den USA als ein Klassiker der Holocaust-Literatur gilt und auf dessen Grundlage der Dokumentarfilm „One Survivor Remembers“ (1994) entstanden ist.
Die Graphic Novel greift die bewegende Geschichte aus einer schrecklichen Zeit auf. Die Einführung bei der Veranstaltung in Walldorf übernimmt die Dielheimer Künstlerin Elke Weickelt, die auch ein Gespräch mit der Illustratorin und dem Autor führen wird.
Die drei Jugendlichen Jessica Bürklin, Kitty Luise Kochenburger und Tonia Tonkovid werden durch die Veranstaltung führen und kleine Impulse zum Kennenlernen der Graphic Novel geben. Ihre Vorbereitung lag in den Händen von Katrin Kochenburger von der Theodor-Heuss-Realschule Walldorf.
Musikalische Beiträge steuern Andrea Setzer-Blonski (Bratsche) und Thomas Moser (Klavier) bei.
Die Produktion des Buchs wurde finanziert durch die „Partnerschaft für Demokratie“ Wiesloch und Umgebung, die Landeszentrale für politische Bildung, den Rotary Club Schwetzingen-Walldorf und mehrere Privatpersonen.
Text und Foto: Stadt Walldorf