Kehrein und Kehraus im Walldorfer Rathaus
Mit „Helau“ und Radau begannen und endeten die närrischen Tage im Walldorfer Rathaus. Spaß und Narretei versprachen am „Schmutzigen Donnerstag“ ab 11.11 Uhr die Kinder von St. Marien, die traditionsgemäß als gute Nachbarn dem Rathaus einen Besuch abstatteten.
Kleine Hexen, Monster, Prinzessinnen, Kätzchen, ein Frosch und viele Phantasiegestalten bevölkerten das Rathaus-Foyer und intonierten sangesfreudig das „Walldorf-Lied“, in dem die schöne Stadt Walldorf besungen wird, in der während des Faschings alles etwas anders läuft als sonst. Klaus Winnes hieß die närrische Schar als ehrenamtlicher Stellvertreter von Bürgermeisterin Christiane Staab willkommen und freute sich mit den Kindern und deren Erzieherinnen vor der versammelten Rathaus-Mannschaft über die Forscherplakette, die St. Marien 2014 beim Forscherwettbewerb der Gärten gewann. „So ein Gewinn, der ist famos, drum war bei uns der Jubel groß“, reimte Sybille Schuckert-Zahn von St. Marien treffend. „Heute jubeln alle Leut‘, heute sind wir alle toll, vieler bunter Scherze voll“, erwiderte Klaus Winnes und startete eine kleine Raterunde für die Kinder. Da durfte natürlich auch die Frage nach dem schwarz-weiß gefiederten Gesellen mit rotem Schnabel und ebensolchen Füßen nicht fehlen, die die Kinder natürlich zu beantworten wussten. Mit einer Rakete verabschiedete sich das närrische Völkchen von St. Marien und mahnte noch, dass nur „gesund und glücklich ist, wer lacht“.
Mit großem Gefolge und den „Walldorfer Straßenmusikanten“ als musikalischen Stimmungsmachern zog am Faschingsdienstag um 11.11 Uhr Karnevalsprinzessin Tiffany I. aus dem Hause Kempf im Rathaus ein. Begleitet vom Elferrat, den Storchenküken und Storchengarden hielt Tiffany I. nochmals Hof und gab zum Kehraus den Rathausschlüssel zurück. Für Rathauschefin Christiane Staab, die zu dem Zeitpunkt nicht in Walldorf weilte, begrüßte Erster Beigeordneter Otto Steinmann die Delegation der Karnevalsgesellschaft Astoria Störche. Er lobte Tiffanys Regentschaft, während der sie „Störche und Stadt bisher super vertreten hat“. Sie stamme ja auch aus einem „echten Walldorfer Haus mit langer und großer Tradition“, bescheinigte er ihr. Er ging auch auf das diesjährige Motto der Störche ein, die auf ihrer Plakette die Raumnot ihres Vereins beklagen. „Uns sinn‘ alle Störch‘ wichtig, nicht nur die im Röhrig“, stellte Steinmann fest und war sich sicher, gemeinsam eine Lösung finden zu können. Auch wenn man „an der Fassenacht lachen und singen soll“, wolle er an Gerd Astor erinnern, der einen festen Platz in der Chronik der Störche und bei den „Walldorfer Leit“ habe. „Grad uns vom Rathaus hatte er im Visier, unsere Arbeit zu werten, war sein Plaisir. Er hat uns oft die Leviten gelesen, aber ist dabei immer auch fair gewesen.“
Das nahende Ende der tollen Tage bedauernd, wandte sich Tiffany I. an das Publikum und schnitt für dieses anschließend gerne die große Torte, die ihr Konterfei verzierte, an. Die „Walldorfer Straßenmusikanten“ sorgten noch weiter für Stimmung und mit einem dreifachen „Helau“ nahmen die Karnevalisten Abschied vom Rathaus, um die letzten Stunden des Faschings noch gebührend zu feiern, und sich am Aschermittwoch zum tröstlichen Heringsessen zu treffen.
Ein Strauß Rosen tröstet Tiffany I. darüber hinweg, dass sie den Rathausschlüssel an Ersten Beigeordneten Otto Steinmann (re.) zurückgeben muss. Auch Udo Winkler (li.) und Astoria-Störche-Präsident Dieter Böse bedauern das nahende Ende des Faschings
Die kunterbunte Kinderschar von St. Marien ist immer willkommen
Stadtrat Klaus Winnes fungiert als Käpt’n und muss einen Teil seiner Krawatte opfern. Er nimmt’s mit Humor.
Die „Walldorfer Straßenmusikanten“
Fotos: Pfeifer
Text: Stadt Walldorf