Vor kurzem zog in das Tom-Tatze-Tierheim in Walldorf in die große Vogelvoliere ein Wellensittich ein. Er brauchte keine Eingewöhnung und fühlte sich gleich wohl. Besonders freut er sich über Kontakt mit Menschen.
„Wir können über ihn gar nicht viel sagen, eigentlich nur mutmaßen“, so Katharina Hambsch, Tierpflegerin. „Er babbelt und babbelt in einer Tour mit uns. Auch die Besucher entertaint er. Es ist eigentlich nur vorstellbar, dass er alleine gelebt hat und deshalb so menschenbezogen ist.“ Die Mitarbeiter gehen davon aus, dass er sicher irgendwo vermisst wird. „Die Menschen fragen bei uns nach, wenn ein Hund oder eine Katze als vermisst gilt. Bei Vögeln ist das eher seltener der Fall.“
Es kann passieren, trotz aller Vorsicht, sehr schnell. Gerade in der warmen Jahreszeit, die Fenster und Terrassentüren sind geöffnet (man will ja schließlich die Sonne ins Zimmer lassen), entfliegen sehr viele Vögel. Nur eine winzige Unachtsamkeit und der Vogel entkommt durchs offene Fenster. Er selbst ist von dieser veränderten Situation gestresst. Er befindet sich plötzlich allein in einer völlig fremden Umgebung.
Sollte das bei Ihnen einmal passieren, haben Sie im Idealfall Ihren Vogel gemeldet bei Findefix, dem Haustierregister vom Deutschen Tierschutzbund. Grundsätzlich gilt, in einer solchen Situation auch das Tierheim zu informieren. Ein entflogener Wellensittich kann viele Kilometer weit fliegen. Insofern ist es sicher auch sinnvoll, die sozialen Netzwerke mit einzubeziehen.
Bei der Suche nach einem entflogenen Vogel gilt es, nicht zu früh aufzugeben. „Vielleicht können wir ja auf diesem Wege zu einem Happy End von Vogel und Besitzer beitragen“, hofft das gesamte Tierheim-Team.