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Gemeinsam Daten sammeln für gute Radwege

11. Mai 2023 | > Walldorf, > Wiesloch, Allgemeines, Das Neueste, Politik

Radfahrer können ab 15. Mai per App eigene Fahrten aufzeichnen und Daten spenden

Ob Schüler, Pendlerinnen oder Freizeitradler – in Walldorf und Wiesloch können Radfahrer ab dem 15. Mai aktiv dazu beitragen, dass die Radinfrastruktur vor Ort besser und sicherer wird. In einer umfangreichen digitalen Datenerhebung, die bis zum 15. Oktober durchgeführt wird, sollen die eigenen Radfahrten im jeweiligen Stadtgebiet aufgezeichnet und die Daten zur Auswertung an die Stadtverwaltungen „gespendet“ werden. Gibt es Stellen, an denen ungewöhnlich viele Radler überraschend bremsen? Oder wo wird immer nur sehr langsam gefahren? Durch die Analyse der individuell erfassten Daten können die Stadtplaner und Verkehrsbehörden konkrete Schwach- und Gefahrenstellen identifizieren und passgenaue Verbesserungsvorschläge entwickeln.   
Die Städte Wiesloch und Walldorf haben sich mit Unterstützung des Rhein-Neckar-Kreises und der Metropolregion Rhein-Neckar zusammengeschlossen, um ein innovatives Projekt zur digitalen Gewinnung von individuellen Radverkehrsdaten ins Leben zu rufen. Das Ziel des Projekts ist es, die Mobilitätsdaten zu nutzen, um Potenziale und Defizite in der Radinfrastruktur zu analysieren und zukünftig eine zielgerichtete Weiterentwicklung der Radverkehrsmaßnahmen zu ermöglichen.

So erhofft sich die Stadt Walldorf beispielsweise Aussagen darüber, in welchen Straßen Schutzstreifen im Industriegebiet markiert werden sollten und wie die bevorzugte Streckenführung der Pendler ins und im Stadtgebiet Walldorf aussieht. Wiesloch will vor allem Erkenntnisse über die Verteilung der Radfahrenden auf den möglichen Wegen von und zu den Schulen und zum Schulzentrum erhalten. So können Verbesserungsvorschläge zum Beispiel für einen Radwegeplan zum Schulzentrum erarbeitet werden. Das Engagement der freiwilligen Datensammler wird belohnt: Je mehr Daten aufgezeichnet und gespendet werden, desto besser können die Stadtverwaltungen der beiden Kommunen danach die Radwege im Sinne der Nutzer optimieren.
Einen Großteil der Verkehrsströme in den beiden Kommunen machen die Beschäftigten der drei großen Betriebe im Wirtschaftsraum aus: Allein bis zu 31.000 Menschen pendeln täglich nach Walldorf und Wiesloch zur Arbeit – vor allem zu SAP, MLP und Heidelberger Druckmaschinen. Knapp zehn Prozent davon kommen regelmäßig mit dem Rad. Die Pendler zählen damit neben den Schülerinnen und Schülern zu den wichtigsten Nutzergruppen, die von der Erhebung profitieren. Diese werden nun auf verschiedenen Kanälen gezielt zum Mitmachen aufgerufen.

 

 

Das Prinzip ist ganz einfach: Radfahrer laden sich die kostenlose App SimRa im Google-Play-Store oder im Apple-App-Store herunter und melden sich an. Dann müssen sie die App nur noch beim Losfahren starten und Sensoren zeichnen während der Fahrt die individuellen Radverkehrsdaten auf. Die Daten werden nach Freigabe durch den Nutzer automatisch und datenschutzkonform zentral auf dem Server der TU Berlin gesammelt und ausgewertet.

„Wir hoffen, dass viele Radfahrer in Walldorf und Wiesloch die Chance nutzen und uns ihre Daten für diesen guten Zweck zur Verfügung stellen“, so der Walldorfer Bürgermeister Matthias Renschler zum Auftakt der Erhebung. „Diese Datenerhebung ist eine große Chance für die beiden Städte: Wir Kommunen können so die viel frequentierten Wege einfach und fundiert aus der Perspektive der Nutzer unter die Lupe nehmen und gezielt mit Verbesserungen reagieren. Wir hoffen, dass wir dann auch noch mehr Bürgerinnen und Bürger zu einem Umstieg auf das Fahrrad bewegen können“, ergänzt der Wieslocher Oberbürgermeister Dirk Elkemann.

Für die Metropolregion Rhein-Neckar, die das Vorhaben unterstützt, ist die Erhebung ein wichtiger Baustein des „Smart Region“-Projektes im Bereich Mobilität. Unter dem Motto „Das WIR wirkt. Smarte und nachhaltige Metropolregion Rhein-Neckar“ sollen mit innovativen, umweltbewussten Ideen wichtige Impulse für die Steigerung der allgemeinen Lebensqualität und Attraktivität sowie für das Gemeinwohl gesetzt werden. Im Bereich „Smart Mobility“, einem von acht Unterprojekten, sollen durch genaue Bedarfsanalysen Mobilitätslücken erfasst und geschlossen werden. Von den Erfahrungen aus diesem Pilotprojekt können so später auch andere Kommunen profitieren.

Weitere Informationen zur Erhebung und Handhabung der App unter www.walldorf.de//nachhaltigkeit/mobilitaet/radverkehr/radverkehrsdatenapp

 

Text und Logo: Stadt Walldorf

 

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