Die Photovoltaik-Anlagen auf den Wohngebäuden des Eigenbetriebs Wohnungswirtschaft der Stadt Walldorf sollen ausgebaut werden. Der Gemeinderat machte in der öffentlichen Sitzung am 31.5. mit seinem Beschluss den Weg dazu frei.
Zuvor schilderte David Högerich, Leiter des Eigenbetriebs Wohnungswirtschaft, den Sachverhalt. Die Stadt müsse bei den eigenen Wohngebäuden mit gutem Beispiel vorangehen, so Högerich. Rund 40 Dachflächen wurden beplant, um den Ausbau der Photovoltaik-Anlagen strategisch voranzubringen. Aktuell seien ca. 94 Kilowatt-Peak (kWp) auf den Dächern des Eigenbetriebs verbaut. Weitere 35 kWp befinden sich in der Ziegelstraße bereits in der Umsetzung. Insgesamt sehe man bei den Photovoltaik-Anlagen ein Potential von etwa 1000 kWp. Auf etwa 5000 Quadratmeter Dachfläche bedeute das einen erwarteten Ertrag von über 900.000 Kilowatt. In den nächsten drei bis vier Jahren habe man sich einen Ausbau von 500 kWP vorgenommen.
Laut Stadtrat Uwe Lindner (CDU) könnten die globalen Probleme nur gemeinsam gelöst werden. Sowohl die drohende Erderwärmung als auch die Abhängigkeit von Rohstoffen, gelte es anzugehen. Das bereits beschlossene Photovoltaik-Förderprogramm als auch das vorliegende Konzept zum Ausbau der PV-Anlagen auf den Dächern der Wohnungswirtschaft stellten dazu zwei wichtige Beiträge dar. Für die CDU sei entscheidend, dass die in Frage kommenden Dächer optimal für PV-Anlagen genutzt werden. Photovoltaik sollte auch an Fassaden, wo dies möglich und sinnvoll sei, installiert werden.
Stadträtin Petra Wahl (SPD) nannte das kürzlich beschlossene Photovoltaik-Förderprogramm einen Meilenstein. Die Stadt müsse daher mit ihren eigenen Liegenschaften mit gutem Beispiel vorangehen. Man hoffe, dass die Planungen eingehalten werden können. Die Anschaffung und Investition in die Planungssoftware sei goldrichtig gewesen, so Petra Wahl. Die bereits installierten PV-Anlagen zeigten, dass sich die Investitionen rechneten und auch die Mieter langfristig profitierten. Die geplanten PV-Anlagen im Sambugaweg und der Nußlocher Straße begrüße man in der SPD.
Stadtrat Maximilian Himberger (Bündnis 90/Die Grünen) sagte, dass nach dem Solarförderprogramm nun der nächste Schritt in der Energiewende anstehe, um „Walldorf zur Solarstadt zu machen“. Seinen Kollegen Hans Wölz hob Himberger namentlich hervor, der sich seit Jahrzehnten mit Engagement und Sachverstand für die Energiewende in Walldorf durch den Ausbau von erneuerbaren Energien einsetze.
Wenn alle verfügbaren Dachflächen in Walldorf mit PV-Anlagen ausgestattet sind, sei man auch bereit, neue und innovative Wege zu gehen. Als Beispiele nannte Maximilian Himberger unter anderem Freiflächen, Parkplätze und Fahrradwege.
Stadträtin Dagmar Criegee (FDP) sagte, dass die letzten Monate gezeigt hätten, dass es auch nötig sei, sich soweit wie möglich unabhängig vom Import von Energieträgern zu machen. Man solle daher auch die Möglichkeit nutzen, die Sonne mit Hilfe der Photovoltaik bei den Wohngebäuden des Eigenbetriebs Wohnungswirtschaft „anzuzapfen“. Positiv finde man, dass bei Photovoltaik-Anlagen für unter 10.000 Euro eine freihändige Vergabe stattfinden kann. So könne man auch lokale Handwerksunternehmen in den Ausbau mit einbeziehen.
Die gleichzeitige Vergabe der Aufträge für mehrere Objekte des Eigenbetriebs mache ebenfalls Sinn, da so Kosten eingespart werden könnten. Man habe „großes Vertrauen in die Kompetenz und den Willen der Verwaltung und des Eigenbetriebs, die beste Belegung der Dächer der kommunalen Wohnungen zu planen und umzusetzen“.
Der Gemeinderat stimmte einstimmig für die Beschlussvorlage.
Text: Stadt Walldorf