Aus Alt mach‘ Neu … und umweltfreundlich
Wer seinen alten Motorroller oder sein Mofa abschaffen und künftig umweltfreundlicher mit einem Elektro-Zweirad unterwegs sein will, hat nun die Möglichkeit auf eine finanzielle Förderung.
In der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats am 29. September beschloss das Gremium mehrheitlich ein entsprechendes Förderprogramm.
Dreißig Prozent des Kaufpreises für ein Neufahrzeug, jedoch maximal 500 Euro, gibt die Stadt dazu.
Den Antrag für diese „Abwrackprämie“ hatte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen gestellt und damit begründet, dass Zweitakter „über hundert Mal mehr Schadstoffe ausstoßen als andere Fahrzeuge“. Sie trügen erheblich zur Luftverschmutzung bei. Zweiräder mit Elektroantrieb wie E-Roller, E-Bikes oder Pedelecs seien die Alternative. Wie aus der Gemeinderatsvorlage hervorgeht, sind in Walldorf rund 140 Leichtkrafträder bis 125 Kubikzentimeter zugelassen. Mit der vorgeschlagenen Fördersumme von 15.000 Euro könnten fünfzig Anträge bewilligt werden.
Stadtrat Uwe Lindner (CDU) war skeptisch und konnte für seine Fraktion nicht zustimmen. Er kritisierte die Abwrackprämie als „Vernichtung von Wirtschaftsgütern“. Da sich die Fahrzeuge vermutlich in anderen Ländern wiederfänden, führe die Prämie nicht zu Kohlendioxid-Einsparungen und Klimaschutz. Er verwies auch auf das Förderprogramm der Stadtwerke Walldorf für Elektro-Zweiräder.
Stadtrat Lorenz Kachler (SPD) hielt den Antrag für sinnvoll, fand aber, dass die Bezuschussung höher sein müsse als vorgeschlagen. Man dürfe den Kauf billiger Elektro-Fahrzeuge nicht unterstützen. Er konnte sich eine Prämie in Abhängigkeit vom Preis des neuen Fahrzeugs vorstellen. Auch Roller mit Viertaktmotor wollte er ins Programm aufgenommen wissen.
Stadtrat Günter Lukey (FDP) hielt das Förderprogramm für notwendig, angesichts der gesundheitsschädlichen, teils sogar krebserregenden Schadstoffe der alten Fahrzeuge.
Er gab noch Anregungen zur Ausgestaltung der Förderrichtlinie und befürchtete Schwierigkeiten bei der Überprüfung, ob die Förderbedingungen auch eingehalten würden.
Bürgermeisterin Christiane Staab sprach sich dafür aus, das Förderprogramm zu beschließen und nach drei Jahren nochmals auf den Prüfstand zu stellen.
Der Gemeinderat gab mehrheitlich mit 16 Ja-Stimmen bei 5 Gegenstimmen sein grundsätzliches Einverständnis hierzu.
Informationen gibt Christian Horny, Tel. 35-12 31, [email protected].
Text: Stadt Walldorf