Mit dem European Energy Award (eea) steht den Städten, Gemeinden und Landkreisen ein Programm für die kommunale Energie- und Klimaschutzpolitik zur Verfügung, welches auf modernes Verwaltungshandeln abgestimmt ist, Managementprinzipien in Verwaltungen implementiert und alle inhaltlichen Anforderungen der kommunalen Energie- und Klimaschutzpolitik abdeckt.
Die Stadt Walldorf nimmt seit 2011 am European Energy Award teil. Der Award wurde erstmals 2012 feierlich verliehen. Nach Ablauf des dritten Zertifizierungszyklus 2017 bis 2020 steht nun das externe Audit an. Für den folgenden Zertifizierungszyklus 2022 bis 2025 wurden Maßnahmen im energiepolitischen Arbeitsprogramm definiert, welche in den nächsten vier Jahren umgesetzt werden sollen.
Dem Gemeinderat wurden in der öffentlichen Sitzung am 22. März die verschiedenen Handlungsfelder durch Klaus Brecht, Fachbereichsleiter Ordnung und Umwelt, vorgestellt. Der Gemeinderat hatte anschließend über das energiepolitische Arbeitsprogramm abzustimmen.
Stadtrat Mathias Pütz (CDU) sieht den Award mittlerweile als Pflichtaufgabe kommunalpolitischen Handelns. Die Verleihung des Awards sei eine Bestätigung für konsequentes Handeln in der Vergangenheit und Ausgangspunkt für gegenwärtige und unmittelbar anstehende weitere Entscheidungen auf dem Gebiet der Energiepolitik. Der Klimaschutz vor Ort bekomme durch den Award eine besondere Geltung und es sei ebenso bereichernd und motivierend, den Award zum wiederholten Mal zu bekommen. Die Energiewende sei auch für die Kommunen eine Mammutaufgabe. Besonders bei Energieeffizienz und Energieerzeugung gelte es für Walldorf, Maßstäbe zu setzen und als Vorbild voranzugehen.
Für Stadträtin Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD) ist beim Maßnahmenkatalog „viel Klein-Klein dabei“, was den CO2-Abdruck in Walldorf nicht senke. Die SPD-Fraktion fordert „Mut zur Lücke bei Bereichen, die unserer Ansicht nach für das Ziel der CO2-Reduktion Makulatur sind“. Es reiche nicht, sich vier Jahre Zeit lassen zu müssen, um die Verbrauchsdaten bewerten zu können. Es solle aufgezeigt werden, wie man einen kleinen Walldorfer Verbrauchsbericht verfassen kann. Das Energieteam sollte um jeweils eine Person aus den Fraktionen erweitert werden, forderte Schröder-Ritzrau.
Stadtrat Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen) sagte, man müsse die Frage stellen, wie denn die Maßnahmen im eea umgesetzt werden. Die konkrete Umsetzung der Maßnahmen und die Erfolge in diesem Bereich sollten in Zukunft das Thema sein. Walldorf müsste als eine der reichsten Kommunen in Europa eigentlich den Anspruch haben, bei allen sechs Handlungsfeldern immer an der Spitze zu stehen. Es sollte aber vielmehr Ziel sein, die selbst erzeugte elektrische Leistung jedes Jahr zu steigern.
Stadtrat Günter Lukey (FDP) sieht in allen Handlungsfeldern Verbesserungen, es bleibe aber viel Luft nach oben. Weiter schloss sich Günter Lukey der Forderung an der Teilnahme von Fraktionsvertretern an den Energieteamsitzungen an.
Der Gemeinderat stimmte einstimmig für die Beschlussvorlage.
Text: Stadt Walldorf