– Müllsammler waren mit viel Begeisterung unterwegs
Damit konnte in dieser Dimension vorher niemand rechnen: Die erste Gemarkungsputzaktion der Stadt unter dem Motto „Walldorf räumt auf“ war ein durchschlagender Erfolg. Mehr als 260 Personen hatten sich vorab über die 23 teilnehmenden Vereine und Organisationen angemeldet, dazu kamen am Veranstaltungstag bei strahlendem Sonnenschein spontan noch weitere Helfer dazu. Sie sammelten, vom Fachbereich Ordnung und Umwelt in verschiedene Gebiete rund um die Wohnstadt geschickt, zusammen jede Menge Müll – wie viel genau, ließ sich bei Redaktionsschluss noch nicht sagen, da der große Container noch nicht abgeholt war. „Ich freue mich, dass so viele mitmachen“, sagte Bürgermeister Matthias Renschler beim Startschuss um 9 Uhr am Bauhof. Neben der Wichtigkeit, die Umwelt von achtlos entsorgten Abfällen und Plastikmüll zu säubern, hob er einen angenehmen Nebeneffekt der Aktion hervor: „Das ist eine schöne Sache, um unsere Walldorfer Gemeinschaft stärken zu können.“ Hinterher galt sein Lob Fachbereichsleiter Klaus Brecht und dessen Kollegen: „Das war super organisiert.“
„Wir sind vom Andrang überwältigt“, sagte Brecht angesichts der großen Menschenmenge, die sich eingefunden hatte, um mit Stadtplänen, Müllsäcken, Handschuhen, Kabelbindern und Greifzangen ausgerüstet zu werden. Er bat die Müllsammler, auf den Verkehr zu achten und im Wald nach der vorangegangenen Sturmnacht vorsichtig zu sein und die Hauptwege nicht zu verlassen. Angesichts der Vogelgrippe-Fälle im Tierpark in der Woche zuvor, machte Brecht auch darauf aufmerksam, dass man im Fall der Fälle tote Vögel liegen lassen und die Fundstellen auf den Stadtplänen markieren solle, damit sie dann fachgerecht eingesammelt werden könnten. Die gute Nachricht: Obwohl so viele Menschen unterwegs waren, meldeten sie keinen einzigen Fund eines toten Tiers.
Wie gut die Aktion bei den Teilnehmern angekommen ist, zeigen einige der Reaktionen, die die Stadtverwaltung zusammen mit Fotos der einzelnen Gruppen erreicht haben. „Vielen Dank für die Organisation dieser sehr sinnvollen Aktion“, hieß es vom VfR Walldorf, der mit 22 Personen, also quasi zwei Fußballmannschaften, dabei war, und das auch noch großteils in einheitlichen Trikots. „Wir würden sicher bei einer ähnlichen Aktion mit mindestens genau so vielen Leuten dabei sein“, kam gleich der noch häufiger geäußerte Wunsch nach einer Wiederholung im kommenden Jahr. „Es war super, das Wetter war toll. Wir hoffen, wir konnten auch einen Beitrag für die Umwelt und das Klima leisten“, schrieb die Islamische Gemeinde Milli Görüs. „Es war eine super Aktion der Stadt, an der wir uns gerne beteiligt haben“, erklärte die katholische Frauengemeinschaft St. Peter. Auch von vielen anderen Beteiligten, darunter zahlreiche Stadträte, gab es sehr positives Feedback.
Gefunden wurden allerlei Dinge, mit denen man bei einer solchen Aktion – leider – rechnen muss. Unmengen achtlos weggeworfener Zigarettenkippen, Flaschen und Glasscherben, dazu die bekannten schwarzen Beutel mit den Hinterlassenschaften von Hunden. Es gab aber auch Müll der ungewöhnlichen Art zu bestaunen: Dazu gehörten eine Gasflasche, ein Skischuh, ein Fahrrad, eine Kloschüssel oder ein Heizkörper. Vieles wurde nicht zum Bauhof geschleppt, sondern vor Ort deponiert, auf der Karte markiert und später von den städtischen Mitarbeitern abgeholt.
Für die Helfer gab es als kleines Dankeschön und zum geselligen Abschluss einen Imbiss auf Kosten der Stadt: 800 Würste und 100 Gemüsefrikadellen warteten auf Abnehmer (und fanden sie auch), dazu wurden bei bester Stimmung Brezeln, Brötchen und Getränke angeboten. Fazit aus Sicht der Stadt: Der Gemarkungsputz soll kommendes Jahr auf jeden Fall wiederholt werden.
Text: Stadt Walldorf
Fotos: privat/Vereine