Sandhausen (sim/zg). Das erste Heimspiel im neuen Jahr absolviert Neuling SV Sandhausen am Faschingssonntag (13.30 Uhr) gegen den FC St. Pauli im Hardtwaldstadion. „Den Auftritt vor einer Woche bei Union Berlin haben wir uns sicherlich alle ganz anders vorgestellt, doch jetzt muss zu Hause gegen die Hanseaten der Umschwung kommen“. SV-Trainer Hans-Jürgen Boysen hofft, dass in der langen Trainingswoche bis zum Spiel mit insgesamt sieben Einheiten einiges aufgearbeitet werden konnte: „Die Nachbereitung am vergangenen Montag mit allen Spielern, auch den Verletzten, hat länger als zwei Stunden gedauert“, wie der Trainer berichtet. „Es war an der Zeit einige grundlegende Dinge zu klären, damit auch die Neuzugänge und Diejenigen, die in absehbarer Zeit wieder zum Mannschaftstraining stoßen, wissen, wie es im Abstiegskampf im taktischen Bereich auf dem Spielfeld weitergeht“. Dass durch die vielen Verletzten (in Berlin fehlten zehn Akteure) die Vorbereitung nicht „rund“ lief, ist kein Geheimnis. Boysen: „Trotzdem benötigen wir vom Anpfiff an mehr Aufmerksamkeit für den Gegenspieler, muss bei ruhenden Bällen entschlossener agiert werden und letztendlich müssen wir wieder die Präsenz erreichen, dass der Gegner mit Respekt ins Hardtwaldstadion kommt und nicht meint, mit der Schießbude der Liga es zu tun zu haben“.
Dem Trainer ist es nicht entgangen, dass die Gäste mit 18 Treffern die wenigsten Tore bislang erzielten, wobei in der Fremde sogar nur vier Einschüsse gelangen. Besondere Aufmerksamkeit erhält sicherlich Gästeangreifer Daniel Ginczek, der im Sommer von Borussia Dortmund kam und sieben der 18 Tore alleine erzielte. Mit Fin Bartel fehlt allerdings ein Routinier wegen der fünften gelben Karte.
Zuletzt hat auf Gastgeberseite Jan Fiesser wegen dem gleichen Vergehen pausieren müssen. „Er wird sofort wieder in die Anfangsformation zurückkehren“, lässt sich Hans-Jürgen Boysen ansonsten jedoch nicht in die Karten schauen. Wieder im Training sind Nicky Adler und seit dem letzten Donnerstag auch Daniel Schulz, während Nico Klotz mit dem Lauftraining begonnen hat. Die Variationsmöglichkeiten werden also wieder größer. „Ob es zu weiteren Veränderungen kommt, muss man abwarten. Da möchte ich erst das Abschlusstraining am Samstag vor rüber gehen lassen, ehe ich mich entscheide“ (Boysen).
Der FC St. Pauli hat für die Partie beim SV Sandhausen an knapp 2.400 Gästefans Tickets veräußert, sodass die Mannen von Michael Frontzek auf stimmgewaltige Unterstützung hoffen können. Der Ex-Nationalspieler aus Mönchengladbach hat am 7. Oktober die Regie am Millerntor übernommen und hierbei Andre Schubert abgelöst. Nach einem kurzen „Hoch“ mit acht Punkten aus vier Spielern, schien der FC St. Pauli wieder in die Erfolgsspur gelangt zu sein. Doch dann ging es so weiter, wie es mit Schubert aufgehört hatte: Im Zick-Zack-Kurs. Die letzte Nulldiät zu Hause gegen FC Energie Cottbus haben Hans-Jürgen Boysen und sein Assistent Gerhard Kleppinger persönlich in Augenschein genommen. „Ich hoffe, dass wir die Erkenntnisse gewonnen haben, die zum vierten Dreier für unsere Mannschaft ausreichen“, so die beiden Spielbeobachter.
Geleitet wird das Kellerduell von Benjamin Brand aus Gerolzhofen/Bayern. Der 23-Jährige BWL-Student hat 2012 den Zweitligasprung geschafft.
Quelle: SV Sandhausen