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Für jede Krise gewappnet: Der DRK-Einsatzstab kann hunderte aktive Helfer mobilisieren

22. April 2020 | Das Neueste, DRK Wiesloch

Der DRK-Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg hat in der Corona-Krise bereits seit Anfang März seinen Einsatzstab einberufen. Dieser tritt in kritischen Lagen zusammen, um die Situation regelmäßig zu bewerten und Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu ergreifen. Im Ernstfall könnte der Einsatzstab in kurzer Zeit mehrere hundert aktive DRK-Katastrophenschützer mobilisieren.

Im Einsatzstab engagieren sich auch Führungskräfte des DRK Wiesloch.

Der DRK-Einsatzstab koordiniert alle Maßnahmen in einer besonderen Lage. Er setzt sich zusammen aus der Leitung des Stabes, den Sachgebieten Personal (S1), Lage (S2), Einsatz (S3), Versorgung (S4), Öffentlichkeitsarbeit (S5), Information/Kommunikation (S6), sowie verschiedenen Fachberatern. In der Leitung des Stabes vertreten sich wechselseitig die Kreisbereitschaftsleiterin Yvonne Wiedl und Jürgen Wiesbeck, der darüber hinaus Leiter des Einsatzstabes im DRK-Landesverband Baden-Württemberg ist. Extern stimmt sich der Einsatzstab eng mit behördlichen Stellen wie der Stadt Heidelberg und dem Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises ab, ebenso wie mit Feuerwehren, den Kliniken und dem Einsatzstab des DRK-Landesverbandes. „Derzeit treffen sich die knapp 20 Stabsmitglieder zweimal täglich zu Besprechungen, um die aktuelle Lage zu beurteilen – natürlich online, wegen des geltenden Kontaktverbotes“ berichtet Yvonne Wiedl.

Zu den Stabsmitgliedern zählen u.a. stv. Kreisbereitschaftsleiter Thomas Erni und stv. Kreisverbandsarzt Dr. Mario Strammiello vom DRK Wiesloch.

Der DRK Kreisverband zählt zur kritischen Infrastruktur

Als der Einsatzstab seine Arbeit aufnahm, galten die ersten beschlossenen Maßnahmen der Aufrechterhaltung der Weiterarbeit trotz zu erwartender Einschränkungen Darüber hinaus betraf es zunächst hauptsächlich interne Projekte im Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg e.V.: Die Schließung von tagesstrukturierenden Projekten im Ankunftszentrum PHV für Geflüchtete, Schließung der Kleiderläden, Helfer-vor-Ort-Systeme und Psychosoziale Notfallversorgung wurden außer Dienst gesetzt, alle geplanten Veranstaltungen abgesagt. Als Katastrophenschutz- und Rettungsdienstorganisation zählt der Kreisverband zur kritischen Infrastruktur mit systemrelevantem Personal. Die Maßnahmen sollten diejenigen schützen, die in weiter eskalierenden Notlagen die Bevölkerung schützen.

Mit Verschlimmerung der Lage traf der Einsatzstab weitere Maßnahmen: Die Einrichtung einer Telefonhotline zur Koordinierung von (medizinischen) Hilfsangeboten und Hilfesuchenden in Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis tritt seit Ende März dem drohenden Notstand an Pflegepersonal entgegen, oder unterstützt diejenigen, die alleine sind und Hilfe benötigen. Ehrenamtliche und hauptamtliche DRK-Mitarbeiter/innen besetzen die Hotline täglich von 9 – 17 Uhr; auch am Wochenende und an den Osterfeiertagen. Helfer des Ortsvereins Walldorf unterstützen die Fieberambulanz von Walldorfer Internisten, während in Mühlhausen schnell und unbürokratisch eine Einkaufshilfe organisiert wurde. Weiter helfen die aktiven Ehrenamtlichen bei großen zentralen Blutspendenaktionen, wie in Leimen und Sinsheim oder beim Aufbau von mobilen Corona-Teststationen.

Katastrophenschutzeinheiten sind bestens vorbereitet

Auch die Beschaffung von Schutzausrüstung, die Einsatzbereitschaft der Katastrophenschutzeinheiten und die Helferabfrage innerhalb der Bereitschaften obliegen dem Einsatzstab. Ein großer Vorteil im Kreisverband ist die enge Vernetzung von Katastrophenschutz und Regelrettungsdienst: Sollte hier Personal krankheitsbedingt knapp werden, können ehrenamtliche Aktive unterstützen.

Bis zu 40 Mitarbeiter des DRK Rhein-Neckar/Heidelberg sind derzeit neben dem Einsatzstab dauerhaft in Maßnahmen zur Viruseindämmung eingesetzt. „Wir sind derzeit sehr aktiv, allerdings bleiben wir auch gerüstet für eine etwaige Verschlechterung der Lage. Unsere Katastrophenschutzeinheiten sind hinsichtlich Material und Einsatzstärke bestens vorbereitet“, sagt Jürgen Wiesbeck. „Falls sich die Zustände in Kliniken und im Gesundheitswesen drastisch verändern, können wir in Katastrophenlagen in kurzer Zeit viele hundert Helferinnen und Helfer zur Unterstützung aktivieren“. Diese könnten dann beispielsweise bei der Absicherung medizinischer Einrichtungen, in der Patientenlogistik oder beim Aufbau und der Betreuung von Notambulanzen zum Einsatz kommen.

Text:
Zurbrüggen DRK-KV Rhein-Neckar/ Heidelberg
Strammiello DRK Wiesloch

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