Die jahrelange Erfassung und Kartierung von Amphibien in ganz Baden-Württemberg deckt dramatische Zahlen auf: Nicht nur bei den häufiger vorkommenden Arten wie Erdkröte oder Grasfrosch ist ein zunehmender Populationsschwund von bis zu 60 % zu verzeichnen, auch die Anzahl von Spätlaichern wie Gelbbauchunke, Wechselkröte und Kreuzkröte geht stark zurück.
Hinzu kam in den Jahren 2019 bis 2022 ein nahezu 100%i-ger Ausfall der Kleingewässer zur Laichzeit durch Austrocknung. Um wenigstens lokal einzelnen Populationen zu einer erfolgreichen Re-produktion zu verhelfen, hat die Stadt nun im flächenhaften Naturdenkmal Hummelberg eine Ablaichwanne aus Edelstahl installiert. Sie soll den spät laichenden Gelbbauchunken einen sicheren Lebensraum zur Fortpflanzung bieten. Im Gegensatz zu den oftmals verwendeten Teichfolien sind Edelstahlwannen langlebig, begehbar, leicht zu reinigen und sehr robust gegen Wildschäden. Damit den Jungunken ein erleichterter Ausstieg möglich ist, wurden an den Schrägen Kokosmatten befestigt. Durch einen Stopfen am Boden der Wanne kann im Herbst bei Bedarf das Wasser abgelassen werden.
Der erste Erfolg ließ sich bereits eine Woche nach Einbau der Wanne erzielen: obwohl Regenwasser die Wanne nur wenige Zentimeter hoch befüllt hatte, hatte eine Gelbbauchunke das künstliche Gewässer schon besiedelt. Nun hofft die Stadt, dass sich dort auf Dauer eine ganze Population etablieren wird.
Tatkräftige Unterstützung erhielt die Stadt durch den NABU Wiesloch, der beim Einbau half und die Wanne mit zusätzlichem Wasser befüllte. Die eigens für solche Projekte angefertigte Edelstahlwanne erhielt die Stadt vom Landschaftserhaltungsverband, der in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde des Rhein-Neckarkreises mit Hilfe von öffentlichen Mitteln über die Landschaftspflegerichtlinie bereits mehreren Kommunen solche Wannen übergeben konnte. Das Projekt wurde ursprünglich gemeinsam vom BUND Hemsbach-Laudenbach und dem NABU Kreisverband Bergstrasse initiiert, die der Stadt als Projektverantwortliche bei Fragen beratend zur Seite standen.
Die Stadt bedankt sich ganz herzlich bei allen Beteiligten.
Wir bitten Sie zu beachten, dass das Naturdenkmal nicht betreten werden darf, um auch den anderen dort vorkommenden Wildtieren ihren Rückzugsort zu lassen und im Steinbruch brütende seltene Vogelarten nicht zu stören.
Quelle: Stadt Wiesloch