Frauenforum lud zum Internationalen Frauentag
Pflanzen und Göttinnen
(dob). Es war wie eine Einweihung in die Mysterien der Heilpflanzenkunde! Dr. Lilo Krieg-Sieber aus dem Vorstand des Frauenforums war es gelungen, ihre Freundin aus Studentinnentagen, die studierte und promovierte Heilpflanzenexpertin, Pharmazeutin, Heilpraktikerin und Kinesiologin Dr. Ursula Stumpf aus Karlsruhe für einen Vortrag zum Internationalen Frauentag am 8. März im Kulturhaus zu gewinnen.
Knapp 100 Besucherinnen und einige Männer, waren der Magie der Pflanzenwelt erlegen und lauschten mit interessierten, entspannten Gesichtern den Geschichten der Referentin über Pflanzen und den ihnen innewohnenden Geheimnissen von Göttinnen und Botschaften. Mensch und Pflanze haben viele Gemeinsamkeiten, verriet Ursula Stumpf. Sie sind sich auf Zellebene sehr ähnlich und haben als fühlende Wesen fünf Sinne.
Auch die Pflanze hört, sieht, riecht, fühlt und schmeckt. Geht der Mensch achtsam in Resonanz mit der Pflanzenseele, kann er die Botschaft der Göttinnen empfangen, die für ihn ein Kompass zu sich selbst sein und hin zu einem neuen Zustand der Harmonie, Inspiration, Lebenskraft, Neuorientierung und Reife führen kann. Für die Zeit des Überganges zu diesem gereiften Sein empfiehlt die Heilpflanzenexpertin den Holunder. Er schenkt Gelassenheit, Stärke und Hoffnung und verhilft einer Frau zur Empfindung ihrer ureigenen Kräfte und zum Vertrauen in ihre Intuition für den richtigen Schritt zur richtigen Zeit.
Im Holunder wohnt Frau Holle, die Urgöttin, die Erd- und Himmelsgöttin. Wer kennt das Märchen nicht, das den Initiationsweg der Frau beschreibt. Alle Polaritäten der Welt, Leben und Tod, vereinen sich auf dem Holunderbusch in den weißen Blüten, die zu schwarzen Beeren werden. Die Seele der keltischen Göttin Bridget, der Göttin der Jugend, der Reife und des weisen Alters schlummert in der Vogelmiere. Jede der winzigen kleinen Blüten hat fünf Blätter, die so geteilt sind, als wären es zehn, weil sie am Tag die Energie der Sonne aufnehmen und nachts die der Sterne. Ihr Pflanzensaft reinigt das Blut, wirkt entschlackend und Säure abbauend und enthält viele Vitamine und Mineralien.
Dass die Minze sich ungeniert überall im Garten ausbreitet, ist Zeus zu verdanken. Er wurde von Hera bei einem Stell Dich ein mit einer lieblichen Nymphe erwischt, die diese daraufhin aus Eifersucht in Stücke riss und in Grund und Boden trat. Zeus konnte das nicht rückgängig machen, aber er ließ an der Stelle, an der Hera die Nymphe in den Boden trat, eine Pflanze wachsen, die Minze. „Rinde, Beere, Blatt und Blüte, alles ist von großer Güte“, zitierte Ursula Stumpf zum Schluss ihres Vortrags und verwies auf die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten einer jeden Pflanze mitsamt „Stumpf und Stiel“.
Gute Gespräche bei Kaffee und Kuchen vertieften und ergänzten das Gehörte. Genia Ruhland hatte wie jedes Jahr für eine Installation gesorgt. Auf Samt gebettet lagen Bilder mit einem Gruppenportrait von fünf Managern aus dem Bankenwesen. „Wir sind gut aufgestellt“ , verkündeten sie. Die Botschaft der Künstlerin: „Dreht die Fassaden um und schaut, was ihr dahinter findet“.
Ursula Stumpf:
Pflanzengöttinnen und ihre Heilkräuter, Franckh Kosmos Verlag
Quelle: Frauenforum Wiesloch,