Das Wieslocher Frauenforum und die sozialdemokratischen Frauen luden am 6. November gemeinsam zu einem Rundgang durch Wieslochs Innenstadt zur Frauengeschichte.
Esther Rothenhöfer und Sonja Huth hatten den Spaziergang auf den Spuren der Frauen vorbereitet. Mit dabei war die Landtagskandidatin der SPD,Andrea Schröder-Ritzrau. Tatkräftig und engagiert, ob sozial oder künstlerisch, das waren und sind Frauen in Wiesloch.
Unser Fazit jedoch: Sichtbar ist das weder in Straßennamen, die auf das Wirken der Frauen hinweisen, noch in öffentlichen Anerkennungen und Auszeichnungen… Gerade mal fünf von fünfzig bisher vergebenen Bürgermedaillen gingen bisher an Frauen.
Von den über 300 Straßen und Plätzen in Wiesloch sind nur 10 nach Frauen benannt, mit Ausnahme der Käte-Kollwitz-Straße und der Pauline-Maier-Straße sind alle nach historischen Persönlichkeiten aus dem badischen Großherzogtum benannt.
Immerhin drei Schulen tragen die Namen bedeutender Frauen: Berta Benz, Luise Otto-Peters und Maria Sybilla Merian.
Der Wunsch der teilnehmenden Frauen war es, der Stadt für zukünftige Namensgebungen eine Sammlung geeigneter weiblicher Biographien zur Verfügung zu stellen.
Deutlich besser sieht es bei der Verwaltung der Stadt Wiesloch aus, wie Überraschungsgast Petra Hoß, Leiterin des Fachbereichs Finanzen ab 1. Januar 2016, bemerkte. Mit ihr werden dann drei von fünf Fachbereichen von Frauen geleitet.
…und Politik im Land?? In der anschließenden Diskussionsrunde, in der Andrea Schröder-Ritzrau über ihre Sicht einer modernen Frauenpolitik informierte, wurde auch der Anteil der Frauen im Baden-Württembergischen Landtagangesprochen.
Fakt ist: 20,3% weibliche MdLs in Baden Württemberg, SCHLUSSLICHT in ganz Deutschland und mit 9% Abstand zu den Bayern, die den 5. schlechtesten Platz haben…das hat dann doch die meisten Frauen heute überrascht. Politik ist in Baden-Württemberg Männersache.
Höchste Zeit, dass der Wahlkreis 37 durch eine Frau vertreten wird! Denn Baden-Württemberg soll, auch in der Politik, zu einem Land mit gleichen Chancen für Frauen und Männer werden.
Dies ist Andrea Schröder-Ritzrau besonders wichtig: „Frauen und Männer bewerten und handeln unterschiedlich.
Dieser Tatsache muss Politik Rechnung tragen und für eine möglichst paritätische Zusammensetzung der Parlamente eintreten.
Quelle Text/Foto: Sonja Huth