Der Filmclub Wiesloch-Walldorf zeigt am Donnerstag, 28. März, um 20 Uhr im Luxor Kino die preisgekrönte israelische Tragikomödie „Foxtrot“.
Mit seinem Antikriegsfilm und Familiendrama hat Regisseur Samuel Maoz halb Israel, eingeschlossen die Kulturministerin, gegen sich aufgebracht.
Tel Aviv, die Frau, die eben die Türe geöffnet hat, schaut voller Entsetzen auf die Soldaten der israelischen Armee, die die Nachricht vom Tod ihres Sohnes Jonathan überbringen. Dann kippt sie ohnmächtig um. Mit aller Wucht hat die brutale Nahostrealität die Familie erreicht.
Doch alles war eine Verwechslung, ein bedauerlicher „Fehler im System“, Jonathan lebt und tut Dienst am Kontrollpunkt „Foxtrot“ mitten in der Wüste, einem Grenzposten am Ende der Welt. Wegen der falschen Todesnachricht lässt ihn sein Vater nach Hause zurückbeordern.
Im letzten Kapitel erfährt die Geschichte noch einmal eine überraschende Wendung, in dem ein Kamel eine entscheidende Rolle spielt.
In drei Kapiteln erzählt der Film eine immer absurder werdende Geschichte über Schuldgefühle und Traumata der zweiten Generation in Israel, eingezwängt zwischen Holocaust und dem Überlebenskampf umgeben von Feinden. Dabei ist verzichtet er aber auch nicht auf einem speziellen Humor und hintergründige Satire.
Der Foxtrott wie er im Film getanzt wird hat eine simple Schrittfolge: vor, zurück, zur Seite, vor, zurück, zur Seite. Ein auswegloser Tanz, der für eine ausweglose Situation steht, die kollektiven Albträume dauern ewig fort.
„Foxtrot“ gewann in Venedig den Silbernen Bären und insgesamt acht Ophir Awards, das israelische Oscar-Äquivalent.