Für einige der Stadträtinnen und Stadträte war die Sitzung am 8. Juli die letzte in dieser Funktion. Bürgermeisterin Christiane Staab verabschiedete Dr. Hans Hermann Bowitz (FDP), Eva Ressl (CDU), Petra Tognino (FDP) sowie Gunter Glasbrenner (FDP) und Dr. Gerhard Mayer (SPD).
Dr. Hans Hermann Bowitz war im Januar 2012 für den damals ausscheidenden Stadtrat Fredy Kempf nachgerückt. Er war Mitglied im Finanzausschuss, Kultur-, Bildungs- und Partnerschaftsausschuss, dem Sozial- und Wohnungsausschuss, dem Sportausschuss und dem Aufsichtsrat der Stadtwerke. Wie Bürgermeisterin Christiane Staab ausführte, sei ihm aufgrund seines beruflichen Werdegangs vor allem die Mitarbeit im Finanzausschuss sehr am Herzen gelegen. Wenn es um Steuern und Zuschüsse gegangen sei, habe er „wohlabgewogen kritisch hinterfragt“. Auch Fragen der kulturellen Weiterentwicklung und des kulturellen Profils der Stadt habe er sich gewidmet. Die Freiwillige Feuerwehr habe in ihm außerdem einen starken Fürsprecher gehabt.
Eva Ressl wurde 2009 in den Gemeinderat gewählt. Sie war Mitglied des Ausschusses für Technik, Umwelt, Planung und Verkehr (TUPV), im Finanzausschuss, dem Kultur-, Bildungs- und Partnerschaftsausschuss sowie im Ausländerausschuss. „Sie haben in diesen Gremien intensiv die Interessen der Walldorfer Bevölkerung vertreten“, erklärte Christiane Staab. Eva Ressl sei eine Kommunalpolitikerin, die sich durch ihr vielfältiges Engagement beim Walldorfer Frauenbund, oder bei der Tafel auszeichne. Dies habe sich im Gemeinderat widergespiegelt, wenn es um soziale Themen, die Vereine oder Belange der Frauen gegangen sei.
Ebenfalls eine Amtsperiode gehörte Petra Tognino dem Gemeinderat an, ließ sich für die kommenden fünf Jahre aber nicht mehr aufstellen. „Ihr Interesse galt der Stärkung des Walldorfer Einzelhandels“, resümierte Staab. Die Zukunft der Hauptstraße sei für sie immer ein wichtiges Thema gewesen. Auch für das Förderprogramm für den Einzelhandel habe sich Tognino stark gemacht. Petra Tognino gehörte außerdem dem Kultur-, Bildungs- und Partnerschaftsausschuss an, dem Wohnungsausschuss und Ausländerausschuss und übernahm auch die Funktion einer ehrenamtlichen Stellvertreterin der Bürgermeisterin. Bei den zahlreichen offiziellen Kontakten mit den Bürgerinnen und Bürgern habe sie die Stadt immer würdig vertreten, so Staab. Kommunalpolitisch wird sich die scheidende Stadträtin im Beirat, der über die Zuschüsse aus dem Förderprogramm entscheidet, weiterhin engagieren.
Mit Gunter Glasbrenner hatte die Bürgermeisterin einen Stadtrat zu verabschieden, der dem Gremium seit 1999 ununterbrochen angehörte und bei den folgenden beiden Gemeinderatswahlen stets mit hoher Stimmenzahl bestätigt wurde. Für die Wahl am 25. Mai kandidierte Glasbrenner jedoch nicht mehr. Viele Jahre hatte er den Fraktionsvorsitz inne und gehörte in dieser Funktion dem Ältestenrat an. Er brachte sein Know-how im TUPV, im Finanzausschuss, im Kultur-, Bildungs- und Partnerschaftsausschuss, im Hauptausschuss und Sozialausschuss ein. Glasbrenner war außerdem im Aufsichtsrat der Stadtwerke und im Gemeinsamen Ausschuss mit Wiesloch. Er wirkte als Astor-Stiftungsrat und war im Geschäftsführenden Vorstand der Astor-Stiftung. Allein aus der Zugehörigkeit zu den verschiedenen Gremien, so die Bürgermeisterin, könne man erkennen, wie „kommunalpolitisch breit aufgestellt“ Glasbrenner sei. Sein berufliches Engagement als Revierförster habe diese kommunalpolitische Arbeit gefördert. Mit Waldschutzgebiet, dem Alt- und Totholzkonzept, dem Landschaftsschutzgebiet, der Waldpädagogik und vielem mehr nehme Walldorf eine Vorreiterrolle in der Region ein. „Als Revierförster haben Sie das eine oder andere Mal gerade hier im Rat eine Doppelfunktion ausgeübt und mussten so manches Mal die Rolle zwischen Gemeinderat und Revierförster wechseln“, meinte Christiane Staab. Glasbrenner habe an der einen oder anderen Stelle auch kommunalpolitische Entscheidungen mitgetragen, die vordergründig vermeintlich gegen Wald und Natur gerichtet gewesen seien, aber im Allgemeininteresse standen. „Hier sahen Sie sich auch der persönlichen Kritik aus Teilen der Bevölkerung ausgesetzt.“ Glasbrenner sei immer bereit gewesen, politische Kompromisse zu suchen und im Gespräch mit Verwaltung und Fraktionen, den notwendigen politischen Ausgleich zu finden. Zu seinem 10. Jubiläum im Gemeinderat hatte Gunter Glasbrenner die Ehrenstele und Ehrennadel des Gemeindetags Baden-Württemberg erhalten.
Den scheidenden Mitgliedern des Gemeinderats dankte Bürgermeisterin Christiane Staab sehr herzlich für ihr Engagement zum Wohle Walldorfs und entließ sie mit den besten Wünschen für die Zukunft. Eine besondere Ehrung konnte sie Dr. Gerhard Mayer überreichen, der dem Gemeinderat 25 Jahre angehörte.
Bürgermeisterin Christiane Staab und Erster Beigeordneter Otto Steinmann (li.) mit Eva Ressl, Dr. Gerhard Mayer, Petra Tognino, Dr. Hans Hermann Bowitz und Gunter Glasbrenner (Foto: Pfeifer)
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Text: Stadt Walldorf