Am 16. März zeigt der Filmclub Wiesloch-Walldorf um 20 Uhr im Luxor-Kino die französisch-belgische Biographie „Die Tänzerin“. Zu Anfang des letzten Jahrhunderts war die Amerikanerin Loïe Fuller, gespielt von der französischen Sängerin Soko, Hauptattraktion der Pariser Folies Bergère.
Sie war die stilbildende Tänzerin des Jugendstils und hat mit ihren Schleiertänzen eine ganze Epoche in Atem gehalten. Fuller gilt als Erneuerin des Tanztheaters und Vorreiterin der multimedialen Künste.
1862 als Marie Louise Fuller in Illinois geboren, treibt sich Loïe mit ihrem französischen Goldgräber-Vater Ruben in zwielichtigen Spelunken herum. Nach dessen gewaltsamen Tod und ersten Auftritten in Boston und New York schifft sie sich 1892 nach Europa ein, um dort den von ihr entwickelten Tanzstil auf die Bühne zu bringen und patentieren zu lassen.
Der Film schildert die entscheidenden Stationen ihres strapaziösen, visionären Weges und die Begegnung mit der jungen Tänzerin Isadora Duncan (Lily-Rose Depp). Sie, das anmutige Glückskind, das einem jedem beim ersten Blick den Kopf verdreht, wird Schülerin Fullers und eine der Begründerinnen des Modern Dance.
Die zahlreichen Tanzszenen, jede ein Rausch aus Farben, Licht und Bewegung, prägen den Film. Sie werden immer ausgefeilter und auch gefährlicher: Fuller verbrennen bei den heller strahlenden Lampen die Netzhäute.
„Die Tänzerin“ zeichnet in eindrucksvollen Szenen den Werdegang einer schonungslos eigensinnigen, androgyn-sinnlichen Frau nach, sie macht deutlich: Fuller folgte ihren kreativen Eingebungen kompromisslos und bis zur körperlichen Erschöpfung.
Loie Fuller, ist heute weitgehend vergessen, obwohl sie eine der wichtigen Wegbereiter des modernen Tanzes war.
Textquelle: Stadt Walldorf/Filmclub Wiesloch-Walldorf Foto: BBinz