Einsatzserie reißt nicht ab – Kräftezehrende Woche liegt hinter der Feuerwehr Wiesloch
Dienstagabend, 21. April, 20:47 Uhr: Alarm für die Freiwillige Feuerwehr Wiesloch. „Feuer 3“ ist gemeldet – eine seltene aber keine unübliche Meldung auf dem Funkmeldeempfänger.
Jedoch wurde den anfahrenden Einsatzkräften bewusst, dass es sich keinesfalls um das gewöhnliche Alltagsgeschäft handelte. Vor allem denjenigen, die vom östlichen Teil der Kreisstadt ins Gerätehaus eilten, war schnell klar, dass der Einsatz wohl größer sein würde.
Eine dicke Rauchwolke hatte sich bereits um den Großteil von Altwiesloch gelegt: ein Küchenstudio sowie die gemeinnützige Einrichtung „BIWU“ standen im Vollbrand. Nachdem zunächst die Abteilung Wiesloch an der Einsatzstelle angekommen war, trafen zügig nahezu alle Feuerwehren des Unterkreises Wiesloch und Teilen des Unterkreises Sinsheim und Walldorf ein.
Diese hatte man zur Unterstützung frühzeitig hinzualarmieren lassen. Die Löscharbeiten konnten schnell eingeleitet werden und die freiwilligen Helfer bändigten die Flammen bis in die frühen Morgenstunden hinein. Damit war aber noch lange kein Ende in Sicht.
Bereits am selben Tag waren dem Großbrand bereits zwei Einsätze vorausgegangen, bei denen die Feuerwehr Wiesloch gefordert war. Morgens war die Drehleiter zur Unterstützung des Rettungsdienstes alarmiert worden. Außerdem folgte eine Türöffnung, bei der ebenfalls eine hilflose Person Unterstützung benötigte.
Am kommenden Tag hatten die Floriansjünger nur wenig Zeit, um ihre Kräfte zu sammeln, denn der Großbrand hielt die Mannschaft weiterhin in Schach. Insgesamt musste die Feuerwehr Wiesloch viermal zur ausgebrannten Ruine ausrücken, um dort vereinzelt aufflammende Glutnester abzulöschen.
Parallel dazu stellten die Aufräumarbeiten im Feuerwehrhaus das Durchhaltevermögen der Einsatzmannschaft auf die Probe. Ebenfalls am Mittwoch waren der Rüstwagen und das Löschgruppenfahrzeug bei einem Verkehrsunfall im Einsatz. Dort lag eines der beiden Fahrzeugen auf der Seite.
Das Absichern der Unfallstelle und das Abstreuen der auslaufenden Betriebsstoffe waren dort die Hauptaufgaben.
Aber auch danach war die Suche nach Erholung vergeblich. Ein Fahrzeugbrand ließ vor allem die Atemschutzgeräteträger keine Ruhe finden. Das Fahrzeug geriet auf der A6 in Fahrtrichtung Mannheim in Brand.
Der gesamte Motorraum des PKW fiel den Flammen zum Opfer. Glücklicherweise reagierte der Fahrer schnell und blieb unverletzt.
Nach einer kurzen Verschnaufpause am Freitag riss ein Kleinalarm die Feuerwehrleute aus dem Schlaf. In der Fußgängerzone wurde in der Nacht eine Scheibe zerstört, die verschalt werden musste.
Nachdem auch dieser Einsatz erfolgreich abgeschlossen werden konnte und man wieder Zeit für etwas Schlaf fand, wurde – wie zu Anfang der Einsatzserie – die Wieslocher Drehleiter erneut nach Baiertal gerufen.
Anders als fünf Tage zuvor handelte es sich bei dieser Fahrzeuganforderung nicht etwa um eine Unterstützung des Rettungsdienstes, sondern um einen Wohnhausbrand, weshalb das Tanklöschfahrzeug und der Einsatzleitwagen ebenfalls ausrückten.
Vorläufig endet damit die Einsatzserie der Freiwilligen Feuerwehr Wiesloch. Die Helfer waren froh, sich zumindest am Sonntag von der kräftezehrenden Woche erholen zu können.
Allerdings waren die Jugendleiter auch an diesem Tag gefordert, galt es doch mit den Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr den Sommertagsumzug und das Rahmenprogramm im Schillerpark zu begleiten.
Wer sich über das Können der Feuerwehr und der weiteren Wieslocher Hilfsorganisationen informieren möchte, hat dazu wieder auf dem Tag der Helfer am 16. und 17. Mai Gelegenheit.
Quelle: Text und Fotos – Patrick Bader / Feuerwehr Wiesloch
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