Lange hat es gedauert; doch jetzt hat die Stadt Wiesloch ihre Hausaufgaben gemacht. Das Gutachten zur weiteren Bebauung der restlichen Bauabschnitte 2 und 3 der Äußeren Heldeliegt vor. Es ist jetzt klar, wo unter naturschutzrechtlichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten gebaut werden kann und welche verkehrstechnischen Erschließungen möglich sind.
In der WieslocherGemeinderatssitzung vom März 2013 hat sich der gesamte Gemeinderat den Vorschlag der FDPWiesloch zu eigen gemacht und die restlichen unbebauten Bauabschnitte der Äußeren Helde auf die im Wesentlichen bereits im Besitz der Stadt befindlichen Grundstücke reduziert. Das ist in etwa ein Drittel der Restfläche des Bebauungsplans.
Damit war auch nur mehr ein Drittel der Bauplätze vorgesehen und nur mehr ein Drittel des Verkehrs. Eine friedliche Umsetzung des gefundenen Kompromisses wurde vereinbart. Weitere Informationen der FDP zum Thema „Äußere Helde“ finden Sie auf http://www.aeussere-helde.fdp-wiesloch.de.
Das jetzt vorliegende Gutachten weist ein neues Baugebiet in der Äußeren Helde mit zwei Baufeldern„Nord“ und „Süd“ aus. Dort können nach Expertenmeinung, je nach Größe der Baufelder und der Dichte der Bebauung, zwischen 88 und 352 Einwohner zukünftig leben. Es besteht aus Sicht der FDP also jetzt die große Chance für alle – vor allem für die neuen – Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, vorurteilsfrei, nüchtern und sachlich die neue Situation zu analysieren und hoffentlich ohne parteipolitischen Druck völlig neu zu bewerten.
Der neue Gemeinderat hat mit der Äußeren Helde des bittere Erbe einer vermurksten Bauplanung angetreten. Aber jetzt geht es nicht um die Schuldfrage, sondern darum das Beste daraus zu machen!Natürlich müssen dabei die berechtigten Interessen der und Zusagen an die Bewohner des 1. Bauabschnittes der Äußeren Helde Berücksichtigung finden. Ob dabei alle Forderungen erfüllt werden können, ist eine andere Frage.
Auch die Hoffnungen der und mögliche Versprechungen an die Bewohner angrenzender Gebiete wie in der Merianstraße, Kirschenweg, Schulwiesenweg, etc. sind bei der Entscheidungsfindung wichtig. Mindestens genauso bedeutsam sind allerdings die Interessen der übrigen Bewohner Wieslochs. Eine Stadt, die nach Aussage des Oberbürgermeisters 70 Millionen Euro Schulden hat, die weitere 70 Millionen für zurückgestellte Investitionen vor sich herschiebt und nochmals 20 Millionen für Schulbau und Sporthallen ausgeben will, muss sehr darauf achten, dass sie von den ausgegebenen 10 Millionen für Grundstückskäufe in der ÄußerenHelde einen großen Teil durch Verkäufe von Bauplätzen wieder einnimmt.
Jetzt wird es sich zeigen, ob vor allem die langjährigen Gemeinderatsmitglieder in der Lage sind, über den eigenen Schatten zu springen und unter den neuen naturschutzrechtlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen einen kreativen und konstruktiven Kompromiss für die Bebauung und die Verkehrsführung (Einbahnstraßenregelungen, etc.) für das Gesamtwohl der Stadt zu finden. Wir von der FDP meinen:öffentlich neue Tabus nach dem Motto „das geht nicht und das schon gleichgar nicht“ aufzubauen oder Parteigegner süffisant vorzuführen „ der hat das und der hat dies einmal gesagt“, ist wenig hilfreich. Eine gemeinsame Klausur mit allenGemeinderatsmitgliedern, bis weißer Rauch aufsteigt, schon eher.
Bernd Lang
FDP Wiesloch-Südliche Bergstraße