Auftakt in der „Walldorfer Einkaufsnacht“
Mit über zehn Veranstaltungen und Aktionen geht die Fairtrade-Stadt Walldorf in ihre erste „Faire Woche“.
Sie reiht sich damit in der Zeit vom 15. bis 29. September in die Reihe der Städte ein, die in diesem Zeitraum in Deutschland und weit darüber hinaus mit rund 2.500 Veranstaltungen für fairen Handel werben. Veranstalter der „Fairen Woche“ ist das Forum Fairer Handel in Kooperation mit TransFair und dem Weltladen-Dachverband.
„Wir haben für die ‚Faire Woche‘ viele Verbündete gefunden“, freut sich Bürgermeisterin Christiane Staab gemeinsam mit den Mitgliedern der Walldorfer Fairtrade-Steuerungsgruppe. „Wir wollen die Lust am fairen Produkt wecken“, meint Christiane Staab, die hofft, dank der „Fairen Woche“ das Bewusstsein bei den Konsumenten weiter schärfen zu können, „damit eine breite Bewegung durch die Stadt geht“. Auch wenn es vom 15. bis 29. September explizit um fair gehandelte Produkte geht, lenken Stadt und Steuerungsgruppe auch weiterhin den Blick auf regionale Erzeugnisse und Bioprodukte.
„Fairer Handel geht alle an“
Den idealen Einstieg in die beiden Aktionswochen bietet am 15. September die „Walldorfer Einkaufsnacht“. Mitten im Geschehen auf der „Drehscheibe“ wird der Stand der Fairtrade-Stadt Walldorf stehen und – da in der Einkaufsnacht alle Sinne angesprochen werden sollen – auf „Faires zum Fühlen“ neugierig machen. „Fairer Handel geht alle an“, meint Gerd Schneider, stellvertretender Sprecher der Fairtrade-Steuerungsgruppe, der diesen als „beste und effektivste Entwicklungshilfe“ charakterisiert. Wer fair gehandelte Produkte kauft, unterstützt damit die Produzenten in den Herkunftsländern, die ihren Lohn wiederum in soziale Projekte vor Ort und damit auch in Bildung investieren können. Wer zum Beispiel einen Dorfbrunnen bauen kann, trägt dazu bei, dass Kinder und Jugendliche nicht mehr meilenweit laufen müssen, um Wasser zu holen. Die ersparte Zeit kann dem Schulbesuch zugute kommen. „Mit Fairtrade können wir den Leuten eine Perspektive bieten, in ihrem Land zu bleiben“, davon ist die Fairtade-Steuerungsgruppe überzeugt. Thomas Bensch, Sprecher der Steuerungsgruppe, sieht Aktionstage wie die „Faire Woche“ als sehr wichtig an, um das Bewusstsein hierfür weiterzuentwickeln. „Es lohnt sich, den fairen Handel zu unterstützen.“ Das sieht auch der Gewerbeverein Walldorf so, dem die Steuerungsgruppe für das „gute Miteinander“ dankt, das auch schon beim Erstellen des Einkaufs-Fairführers zum Tragen kam.
Aktion und Information
Um die „Faire Woche“ mit sinnvollen Aktionen zu füllen, wurden laut Wirtschaftsförderin Susanne Nisius zunächst die Händler und Dienstleister angesprochen, die im „Walldorfer Fairführer“ zu finden sind. Einige von ihnen sind dabei und es sind weitere Akteure hinzugekommen, auch die Walldorfer Kindergärten und Schulen werden sich intern mit dem Thema befassen.
Im gesamten Aktionszeitraum sind malbegeisterte Kinder dazu eingeladen, in der Astoria-Apotheke ihre Bilder von Produkten des fairen Handels abzugeben. Es winkt eine kleine faire Überraschung und alle Bilder werden bis 13. Oktober in der Apotheke ausgestellt. Um „Flower Power“ geht es bei „Blumen … und mehr“, wo es zu jedem Einkauf von fair gehandelten Blumen eine süße Überraschung gibt. Die Stadt-Apotheke lädt zur „TeaTime“ mit Fairtrade-Tees, und faire Leckerbissen kredenzt das Restaurant „Erbprinz“ in der Hauptstraße. Zum Auftakt am 15. September, bei hoffentlich noch sommerlich warmen Temperaturen, gibt es im SBK-Markt faires Eis zum Verkosten. Fair gehandelten Kirchenkaffee kann man am 17. September nach dem sonntäglichen Gottesdienst in der Evangelischen Stadtkirche genießen und beim Bazar der Evangelischen Kirchengemeinde am 24. September. Auch die Erfrischungsgetränke kommen beim Bazar aus fairem Handel. Der große Bewegungstag von WiWa-Familie am 17. September, der in diesem Jahr in Wiesloch stattfindet, hat unter dem Motto „Fairhandeln“ ein Quiz rund um den fairen Handel in sein abwechslungsreiches Programm aufgenommen. Ernährungs- und Gesundheitsberaterin Daniela Barron aus Walldorf hat sich etwas Besonderes ausgedacht. Sie ist Gastgeberin eines Fairtrade-Dinners in kleinem Rahmen. Für bis zu sieben Personen deckt sie an fünf Abenden den Tisch mit einem Menü aus fairen Produkten. Wer das Fairtrade-Dinner genießen möchte, muss sich vorab unter [email protected] anmelden und pro Person 14 Euro inklusive Getränken bezahlen. Im Rathaus lädt von Donnerstag, 21. September, bis Donnerstag, 28. September, die „Festtafel: Eine Welt“ dazu ein, an ihr Platz zu nehmen. Hier gibt es allerdings kein Menü, sondern im wahrsten Sinne des Wortes nachzufühlende Informationen, die nachdenklich stimmen. Hintergrundwissen liefert außerdem ein Vortrag von Heinz Reinke vom Heidelberger Partnerschaftskaffee e. V. Er berichtet am Mittwoch, 27. September, im Seminarraum der Firma Gröner aus der Praxis des fairen Handels mit Kleinbauern und zeigt dazu Fotos. Fair gehandelte Getränke von Getränke Wipfler und dem Edeka Aktivmarkt Marx stehen bereit. Vom 15. bis 29. September lohnt sich auch der Weg ins Gymnasium. Dort ist eine Ausstellung der preisgekrönten Fotografin und Journalistin Tasmila Akhter über die Lebensverhältnisse und die Textilproduktion in Bangladesch zu sehen. Die Ausstellung ist montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr zugänglich. Den Abschluss der Fairen Woche macht ein ökumenischer Gottesdienst in der Katholischen Pfarrkirche St. Peter, der am Freitag, 29. September, um 18.30 Uhr gefeiert wird. Der Gottesdienst leitet von der „Fairen Woche“ über zur „Interkulturellen Woche“, die vom 27. September bis 3. Oktober zum zweiten Mal in Walldorf stattfindet.
Ausführliche Informationen zur „Fairen Woche“ in Walldorf unter www.ganz-schoen-fair.de
Sie sind gespannt auf die erste „Faire Woche“ in Walldorf (v.l.n.r.): Bürgermeisterin Christiane Staab, Thomas Bensch, Sprecher der Steuerungsgruppe, Wirtschaftsförderin Susanne Nisius, Gerd Schneider, stellv. Sprecher der Steuerungsgruppe, Felix Flory (FSJ Fairtrade) und Sandra Horter von der Wirtschaftsförderung
Text: Stadt Walldorf
Foto: Pfeifer