Am Fairtrade-Stand auf dem Walldorfer Weihnachtsmarkt kann man sich in diesem Jahr Elisenlebkuchen, den König der Lebkuchen, schmecken lassen.
Das Besondere an diesen Elisenlebkuchen ist, dass sie getreu dem Motto „Ganz.Schön.Fair“ von Mitgliedern der städtischen Fairtrade-Steuerungsgruppe mit tatkräftiger Unterstützung der Fairtrade-AG des Walldorfer Gymnasiums hergestellt wurden.
Dass die Bäckerei Rutz sofort zusagte, ihre Backstube sowie heimischen Honig aus Leimen und Mehl aus Kraichgaukorn zur Verfügung zu stellen, freute die Fairtrade-Backtruppe besonders. Die nötige Expertise steuerte Konditor Timo Sharif von Rutz bei, der seinen eigentlich freien Nachmittag dafür gerne opferte. „Wir sind zwar in der heißen Phase unseres Weihnachtsprogramms, aber diese Fairtrade-Weihnachtsbäckerei ist schön und bringt Abwechslung“, meinte er.
Einige Vorbereitungen hatte Timo Sharif schon getroffen, als Gerd Schneider, Andrea Schröder-Ritzrau und Susanne Nisius von der Fairtrade-Steuerungsgruppe gemeinsam mit Gabi Krämer de Carrasco, Leiterin der Fairtrade-AG am Gymnasium, und fünf Schülerinnen der 9. und 10. Klassen, alle ausgestattet mit Haarnetzen und Schürzen, in die schon nach weihnachtlichen Gewürzen duftende Backstube kamen. In die Lebkuchenmasse kamen nur Gewürze, die bio und fair sind, wie „Chefeinkäufer“ Gerd Schneider berichtete. Neben Zimt, Kardamom, Nelken und Anis ist die Vanille aus Madagaskar das wertvollste Gewürz. Ein Kilo kostet rund eintausend Euro, zum Glück war nur ein Bruchteil dieser Menge nötig. Die Mandeln, die die Lebkuchen verzieren, stammen aus Palästina und sind, genau wie die Haselnüsse aus der Türkei, biologisch erzeugt und fair gehandelt worden. Auch die Schokoladenkuvertüre, die einen Großteil der Lebkuchen überzieht, darf sich „bio und fair“ nennen. Den mit Marzipan verfeinerten Teig applizierten die Bäckerinnen und Bäcker mit Leidenschaft und Präzision mittels Portionierer oder Spritzbeutel auf etwa 250 Oblaten. Meister Sharif war sehr zufrieden mit seinen „Azubis“, nur das Lied „In der Weihnachtsbäckerei“ hätte er sich noch gewünscht.
„Versucherle“ gab es an diesem Nachmittag allerdings noch nicht, denn die Oblaten mussten erst zwölf Stunden lang ruhen, um dann im Backofen vollendet zu werden. Für nur einen Euro pro Stück können sie am ersten Weihnachtsmarktwochenende am Fairtrade-Stand verkostet werden. Natürlich kann man sie auch für die Adventszeit in größerer Zahl kaufen.
Aus der Tülle auf die Oblate und dann noch eine Mandel obendrauf – fast alles bio und fair, auf jeden Fall aber mit Liebe gemacht
Konditor Timo Sharif mit seinen „Azubis“ in der Backstube
Der Walldorfer Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz ist geöffnet heute, Sonntag, 02.12.2018, von 14 Uhr bis 20 Uhr.
Am nächsten Wochenende vom 07.12. bis 09.12.2018 hat er am Freitag geöffnet von 18 Uhr bis 21 Uhr, am Samstag von 16 Uhr bis 22 Uhr und am Sonntag von 14 Uhr bis 20 Uhr.
Text: Stadt Walldorf
Fotos: Pfeifer