Kreisforstamt muss vermehrt Bäume fällen
„Falsches weißes Stängelbecherchen“ heißt er, der Erreger, der seit rund fünf Jahren die Eschen im Rhein-Neckar-Kreis befällt.
Während der ursprünglich aus Ostasien stammende Schlauchpilz an der dort beheimateten Mandschurischen Esche kaum nennenswerten Schaden anrichtet, setzt er den Eschen im Kraichgau, in den Auewäldern am Rhein und entlang von Bachläufen in der Region erheblich zu.
Der Erreger dringt über die Blattstiele in die Triebe ein und bringt diese meist zum Absterben. „Durch die jährlich neuen Infektionen stirbt die Krone der Bäume sukzessive von außen nach innen ab. Je nach individueller Vitalität können einige Bäume diesen Verlust durch Ersatztriebbildung längere Zeit kompensieren, während andere Bäume bereits nach wenigen Jahren absterben“, erläutert Kreisforstamtsleiter Dr. Dieter Münch.
Eine Bekämpfung des Pilzes mit Pflanzenschutzmittel ist nicht möglich. „Wir fördern in Mischbeständen deshalb nicht befallene Mischbaumarten wie Ahorn, Buche und Kirschbaum.
Leider müssen wir derzeit vermehrt absterbende Eschen fällen, insbesondere da, wo sie zur Gefahr für Verkehrsteilnehmer werden“, schildert Philipp Schweigler, Forstbezirksleiter für den Kraichgau, die Vorgehensweise. Doch wie geht es weiter mit der Esche?
Dr. Dieter Münch gibt Anlass zur Hoffnung: „Erfahrung aus anderen Ländern zeigen, dass, auch wenn der derzeitige Eschenbestand voraussichtlich stark geschädigt werden wird, einzelne resistente Bäume dem Pilz widerstehen.
Unsere Aufgabe ist es deshalb, die vitalen, widerstandsfähigen Eschen zu erhalten, so dass sich vermehren können und zum Aufbau einer resistenten Eschengenration beitragen können.“
Quelle: Landratsamt RNK