Erfolgreiche Ganztagesausbildung trotz kurzer Unterbrechung und Regenschauern Ausbildungsabschnitt „Technische Hilfeleistung allgemein“ wurde abgeschlossen
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(mfr) Am vergangenen Samstag schloss die Einsatzabteilung ihre diesjährige Ausbildung „Technische Hilfeleistung allgemein“ mit einer Ganztageseinheit ab. Die im Vorfeld aufgefrischten Inhalte in den Bereichen „Ziehen“ und „Heben von Lasten“ standen dabei besonders im Fokus.
In vier verschiedenen Einsatzübungen mussten diese auf dem Gelände des städtischen Bauhofs angewendet werden. Dabei wurden die von Mal zu Mal neu zusammengestellten Teams vor jeweils neue Herausforderungen gestellt. Wie im Ernstfall sollte auch hier zielstrebig, schnell und unter Beachtung des Eigenschutzes gearbeitet werden. „Waldarbeiter unter Baum eingeklemmt“, so lautete die erste Meldung für den zur Übung bereitstehenden Rüstzug. Mit Löschgruppenfahrzeug, Rüstwagen, Tanklöschfahrzeug und Einsatzleitwagen rückten die 17 Kräfte an.
Nach kurzer Abstimmung mit den Kameraden, die die medizinische Erstversorgung vornahmen, wurden zunächst die Bäume gegen plötzliches Absacken gesichert. Anschließend wurden Maßnahmen eingeleitet, die eine Befreiung des eingeklemmtes „Waldarbeiters“ ermöglichen sollten. Dazu zählten das Verbinden der Last durch Spanngurte und gezieltes Anheben durch den Einsatz eines Hochdruckhebekissens.
Nach rund einer viertel Stunde waren der Dummy befreit und alle Übungsziele erfolgreich absolviert. In einer anschließenden Manöverkritik wurden die getroffenen Maßnahmen reflektiert und Verbesserungsvorschläge von den Teilnehmern und den Ausbildern gemeinsam besprochen.
Nahtlos folgte die zweite Übung des Vormittags. An einer abschüssigen Stelle befand sich ein Dummy unter einem tonnenschweren Container. Dabei stand der Container so ungünstig, dass er gleich zu mehreren Seiten abzurutschen drohte. Aufgrund dieser Voraussetzungen musste gleichzeitig eine Sicherung eingezogen und das Anheben der schweren Last vorbereitet werden. Dabei kamen eine große Anzahl Unterbaumaterial und ein Hydraulikheber zum Einsatz. Um die Last geschickter im Container zu verteilen, wurden Teile mit Schaufeln auf die Seite des Drehpunkts geschaufelt.
Nachdem man sich kurz abgestimmt hatte, konnte der Container nun vorsichtig angehoben werden. Zentimeter für Zentimeter wurde Platz geschaffen, um die „Person“ aus ihrer Lage zu befreien. Nach rund 20 Minuten war dieses Ziel erreicht und die Einsatzübung konnte für beendet erklärt werden.
Als sich die Mannschaft gerade für die dritte Übung des Tages bereitmachte, schrillten plötzlich die Meldeempfänger. Die unangekündigte Alarmübung im Palatin (siehe Bericht hier) unterbrach die Ausbildung für rund eineinhalb Stunden. Weil sich Feuerwehrleute aber „naturgemäß“ auf unplanbare Umstände einzustellen wissen, wurde der Tag nach der Alarmübung fortgesetzt.
Nach der Rückkehr sahen sich die Helfer einer Art überdimensionalem Mikado aus Baumstämmen gegenüber. Dieses bildete einen Unfall nach, bei dem Personen auf einem schlecht gesicherten Stapel von Baumstämmen herumgeklettert sind und diese ins Rutschen gebracht haben. Zwei Dummies waren unter und zwischen den Baumstämmen eingeklemmt und konnten durch die instabile Lage der Baumstämme nicht ohne weiteres befreit werden. Schlüssel für die Rettung war, die einzelnen losen Baumstämme mit Spanngurten zu größeren Einheiten zu verzurren, die dann kontrolliert angehoben werden konnten. Lockere Stämme konnten derweil vorsichtig von Hand bei Seite geräumt werden.
Stets wurde dabei Rücksprache mit den „Ersthelfern“ gehalten. Eine plötzliche Verschlechterung des Kreislaufzustands führte auch hier zur Notwendigkeit einer Crashrettung. Dabei muss der Patient so schnell wie möglich befreit werden, auch wenn es zu weiteren Verletzungen kommen kann. Im Gegensatz dazu steht eine patientenorientierte Rettung, bei der äußerst vorsichtig vorgegangen werden muss. Konzentriert und mit den richtigen Mitteln gelang eine schnelle und erfolgreiche Befreiung.
Den letzten Übungseinsatz bildete ein Unfall mit Schuttcontainern. Dabei wurde simuliert, dass ein Arbeiter beim Absetzen eines Containers zwischen diesem und einem anderen Container eingeklemmt wurde. Durch gezieltes Auseinanderdrücken konnte genug Raum geschaffen werden, den Dummy zu befreien. Dabei bestand die Herausforderung in den kantigen bzw. schrägen Oberflächen, die sich nur bedingt als Widerlager eigneten. Der Einsatz eines Hochdruckhebekissens und geeignet eingebrachter Holzverkeilung erwies sich als schnelle und wirksame Maßnahme.
Gegen Nachmittag ging der sehr lehrreiche Tag für alle Beteiligten zu Ende.
Fazit: Neue und altbewährte Gerätschaften zur technischen Hilfeleistung können zielgerecht und schnell eingesetzt werden. Der hohe Ausbildungsstand leistet auch weiterhin einen großen Anteil an der Sicherheit der Bevölkerung.
Ein Dankeschön gilt den verantwortlichen Ausbildern, die wieder einmal eine sehr lehrreiche Ganztagesübung ausgearbeitet hatten. Verantwortlich zeichneten Ausbildungsleiter Michael Roth und sein Team aus Michael Raab, Gerhard Kirschenlohr und Dirk Burkhardt. Das Ausbilderteam lobt seinerseits die hartgesottenen Nachmittagsteilnehmer, die sich auch durch den dann strömenden Regen nicht von der Rettung der letzten Dummies abhalten ließen, und hinterher trotzdem noch eine halbe Stunde Säuberungskation mitgemacht haben.
Quelle: Freiwillige Feuerwehr Wiesloch, Marco friz