Zu einer Lesung aus dem zweiten Mundart-Krimi „Muffzekopp“ von Arnim Töpel lud die Stadtbücherei Walldorf am 27. November 2014 ein.
(bb) „Isch kenn alle“ – mit diesen Worten begrüßte Arnim Töpel seine zahlreichen Gäste und freute sich, dass trotz der prominenten Konkurrenz im Ort (Henning Scherf, SPD, in der Astoria-Halle) so viele Besucher lieber zu ihm gekommen sind.
Und so nahm er die Besucher wieder mit auf die Suche nach einem Mörder, der in Fußheim den dortigen Buchhändler in einem Steinbruch zu Tode gestürzt hat. Mit dabei war natürlich als Hauptperson Kommissar Günda, „de Tschief“, Kurpfälzer Original, mit seinem Kollegen Fritjof Freese, aus dem hochdeutschen Norden Zugereister. Der findet, in der Kurpfalz gibt es „seltsame Leute und Laute“.
Arnim Töpel bedauerte, dass viele Fernsehkrimis zwar Lokalkolorit versprühen wollten, der Dialekt dabei aber viel zu kurz komme. Das kann man bei seinen Krimis nicht behaupten. Aus seinem „Muffzekopp“ las er viele lustige Passagen, die die Gäste besonders bei den Gesprächen des Kommissars zum Lachen brachten. So mühte sich der Kommissar mit seinem neuen Smartphone ab und findet: „Des Glumb fälscht mei Wortte. Isch glaab sgeht los“, weil natürlich das Handy seinen Dialekt nicht schreiben kann.
Schöne Musik gab es auch. Zwischen den Lesepassagen ertönten u. a. „Liejebeitel“ und „Babbisch Gutsl“ und zum Schluss vor den Zugaben „Das Glück liegt knapp newa de Kapp“. Als Uraufführung sang er noch „Das bin ich alles g’loffe“ und zum Abschied ging’s „Hoamzuus“.
Renate Büchner, seit 35 Jahren die Leiterin der Stadtbücherei Walldorf, hatte sich gewünscht, dass Arnim Töpel der Gast ihrer letzten öffentlichen Veranstaltung vor ihrer Pensionierung sei. Und das ist gelungen, denn am 28. November 2014 war der letzte offizielle Arbeitstag von Renate Büchner. Dieser wundervolle Abend mit Musik, Humor und Kurpfälzisch Gebabbel war wohl ihr schönstes Abschiedsgeschenk. Auch alle Gäste waren begeistert und verabschiedeten Arnim Töpel mit tosendem Applaus.
Bücher Dörner (vormals Buchhandlung Föll) verkaufte den „Muffzekopp“, den Arnim Töpel in der Pause und nach der Lesung gerne signierte. Für die erfrischende Bewirtung sorgte das Team der Stadtbücherei Walldorf.
[nggallery id=256]