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Energiekrise: Ab heute, dem 15. April, ist Schluss mit der Kernenergie in Deutschland

15. April 2023 | Das Neueste, Leitartikel, Orte

AKW-Philippsburg

Überall werden nukleare Kraftwerke neu gebaut, nur bei uns in Deutschland nicht. Das ist ein Fall wo die Deutschen wiedermal sich einbilden: wir alleine wissen es besser als die ganze Welt. Das kommt mir, gelinde gesagt, etwas seltsam vor. (…) Ich wundere mich nur darüber, dass die Deutschen sich einbilden, als einzige auf der Welt es besser zu wissen.“ – Zitat Helmut Schmidt

AKW-Philippsburg

AKW-Philippsburg Foto aus dem Jahr 2019 – Aufgenommen zw. Baiertal und Dielheim

Aktuell sind in Deutschland nur noch drei AKW am Netz. Gemäß dem Atomgesetz werden die drei jüngsten Reaktoren spätestens am 15. April 2023 abgeschaltet.

Als Wieslocher, Rauenberger oder Dielheimer konnte man früher von den Weinbergen aus am Horizont die beiden Kühltürme des Kernkraftwerkes in Philippsburg sehen. Lange Zeit lebten wir mit diesem Anblick. Manchmal fragte man sich, ob man es jemals erleben werde, dass die beiden Türme mal nicht da sind. Das Unerwartete kommt manchmal schneller als man denkt.

Die Politik schuf vollendete Tatsachen. In einem Rekordtempo, wie man es eigentlich selten erlebt. Man dachte immer, so ein Rückbau dauert viele Jahre, gar Jahrzehnte. Die Sprengung der beiden AKW-Türme erfolgte dann aber doch sehr schnell und unerwartet. Das genaue Datum der Turmsprengungen wurde der Öffentlichkeit im Vorfeld nicht mitgeteilt.

Mit „vollendeten Tatsachen“ konfrontiert ist man vor allem dadurch, dass diese Abbruchmaßnahme eine unmöglichmachung der Reaktivierung des AKWs bedeutet. Die deutschen Kernkraftwerke zählen zu den sichersten auf der Welt. Deutsche Unternehmen bauten die modernsten Kraftwerke weltweit, man war Innovationsführer.

Die gesicherte und kostengünstige Energieversorgung stellte die Basis für den Erfolg der deutschen Wirtschaft im Süd-Westen dar. Heute herrscht Unsicherheit. Bei energieintensiven Industrieunternehmen ebenso wie beim produzierenden Gewerbe. Und bei den Bürgern ebenso. Ob als Konsument und Verbraucher oder als Mieter oder Vermieter, die Politik verunsichert sie alle gleichermaßen.

Der Strompreis in den letzten 10 Jahren (zwischen 2012 und 2022) ist kontinuierlich gestiegen.

Die Strompreisentwicklung für Haushalte in Deutschland zeigt steil nach oben, berichten auch die Vergleichsportale im Internet. Im März 2023 liegt der durchschnittliche Preis für eine Kilowattstunde (kWh) Strom bei rund 43 Cent/kWh und gehört damit zu den höchsten weltweit. Im Jahr 2013 lag der durchschnittliche Preis für eine Kilowattstunde Strom noch bei rund 28 Cent/kWh. Innerhalb von zehn Jahren ist der Preis damit um über 50 Prozent angestiegen. Besonders stark war die Strompreisentwicklung im Jahr 2022 Jahr. 

Der Wirtschaftsminister ist gefragt Lösungen zu bringen zur Entlastung der Bürger und Unternehmen.

Der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) beharrt auf dem Atomausstieg. In der Opposition und im Volk hält man das für einen Fehler. In der Frankfurter Rundschau liest man aktuell: „Atomausstieg unumkehrbar: Habeck setzt sich über Volkes Stimme hinweg„.

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Grünen Politiker macht Versprechungen, die er wohl nicht wirklich einhalten kann

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Die teuren Preise für Energie haben schwerwiegende Folgen

Ob Öl und Gas, Kohle oder Holz sowie Strom – alles wird dramatisch teurer, so Prognosen. Alles, egal ob Lebensmittel oder Gebrauchsgüter. Die Kostensteigerung erfasst das produzierende Gewerbe und die Industrie ebenso wie die kleinen und mittelständischen Unternehmen und letztendlich am härtesten die Verbraucher.

Für Deutschland wichtige Unternehmen verlassen bereits mit ersten Betriebsverlagerungen das Land.

Große Unternehmen, die bisher Musterbeispiele für die Deutsche Wirtschaft darstellten, beginnen bereits mit der Abwanderung. Die Politik schmückte sich gerne mit den Unternehmen, die weltweit das Qualitätssiegel „Made in Germany“ verkörperten.

Doch nun verliert der Wirtschaftsstandort Deutschland Produktionsbetriebe von Unternehmen wie BASF oder Linde.

Der Weltkonzern Linde hat seinen Sitz nach bereits nach Dublin verlegt, noch ist es als DAX-Unternehmen an der Frankfurter Börse geleistet, doch das soll sich ändern. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) schreibt dazu: „Linde ist ein weiteres Alarmzeichen für den deutschen Industriestandort.“  

Bei der Tagesschau heißt es: „Linde will DAX verlassen Ein Schwergewicht geht„. Und weiter: „Linde will sich von der Frankfurter Börse zurückziehen. Die Aktien des Unternehmens sollen künftig nur noch in New York gehandelt werden. Das wäre ein schwerer Schlag für den Finanzplatz Frankfurt.“

SWR und Tagesschau berichten: „Nach einem schlechten Jahr für BASF und die ganze Branche will der weltgrößte Chemiekonzern massiv Stellen in Deutschland streichen. Gleichzeitig hält er an seinen ambitionierten Investitionsplänen in China fest.“
 
Die Zahlen lesen sich bedrohlich: Fast jedes fünfte Unternehmen will energieintensive Geschäftsfelder in Deutschland aufgeben.
 
 

Quellen und weiterführende Informationen:

Verivox-Verbraucherpreisindex Strom

 
 

 

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