„Es konnte ein erheblicher Teil Energie eingespart werden“, zog Bürgermeister Matthias Renschler zufrieden Bilanz.
In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Technik, Umwelt, Planung und Verkehr informierte Stadtbaumeister Andreas Tisch über die Energiesparmaßnahmen in öffentlichen Gebäuden im Winterhalbjahr 2022/23.
Er wisse, dass die Maßnahmen bei einigen Nutzern „für Unmut“ gesorgt hätten, sagte der Bürgermeister, und könne nur erneut um Verständnis werben. „Es hat etwas gebracht.“ Insgesamt werden die Energieeinsparungen von Oktober bis Ende Februar in allen städtischen Liegenschaften auf 31 Prozent beziffert.
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und der damit verbundenen Energiekrise hatte der Bund die sogenannte Energieeinsparverordnung (EnSikuMaV) beschlossen, die der Gemeinderat um zusätzliche Maßnahmen für weitere öffentliche Gebäude ergänzte. Dazu zählten die Abschaltung der Außenbeleuchtung an öffentlichen Gebäuden, die Abschaltung der Brunnenanlagen, die Senkung der Heiztemperaturen und das Abstellen des Warmwassers in Sporthallen und -anlagen.
„Wir glauben, dass es ein wichtiger Beitrag war“, zog auch Andreas Tisch ein positives Fazit. Die im vergangenen Winter gewonnenen Erfahrungen könnten auch für die Zukunft wertvoll sein, denn man werde sich möglicherweise „im Herbst wieder Gedanken machen müssen“, blickte er voraus. „Unser Dank gilt den Nutzern der öffentlichen Gebäude, alle zusammen haben einen super Beitrag geleistet“, sagte der Stadtbaumeister. Er sprach von „einem wichtigen Signal“, mit dem die Stadt auch für die Bevölkerung ein gutes Beispiel für den sparsamen Umgang mit Energie habe geben wollen.
Wie die Zahlen zeigen, konnte der Wärmeverbrauch in den fünf Monaten im Durchschnitt deutlich gesenkt werden. Dabei habe auch der milde Winter geholfen, lediglich in der Kälteperiode Mitte Dezember habe es einen deutlichen Anstieg des Wärmeverbrauchs gegeben.
Im Rathaus, in dem die Büros auf die Regeltemperatur von 19 Grad eingestellt wurden, konnten witterungsbereinigte Energieeinsparungen von 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielt werden.
In der Sporthalle des Schulzentrums, in der die Raumtemperatur auf 18 Grad eingestellt und kein Warmwasser in den Duschen vorgehalten wurde, hat die Einsparung 36 Prozent betragen.
Im Hauptgebäude des Schulzentrums fallen die Einsparungen mit 48 Prozent überproportional hoch aus. Hier wurde in den Unterrichtsräumen die Temperatur auf 20 Grad geregelt, Flure und Nebenflächen wurden nicht beheizt, die Lüftungsanlagen liefen im Gegensatz zu den Zeiten der Corona-Pandemie wieder energieoptimiert und den Nutzungszeiten angepasst.
Auch in der Schillerschule mit einer Einsparung von 39 Prozent hatten die Klassenräume 20 Grad, die Sporthallen 18 Grad und kein Warmwasser.
Dieselben Regelungen galten in der Waldschule, wobei hier die bauliche Struktur Einsparungen schwieriger macht, sodass diese letztlich bei 27 Prozent lagen.
„Das ist ein stattlicher Effekt“, urteilte Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD). Sie regte an, zeitnah darüber zu reden, welche Teile der Energiesparmaßnahmen künftig beibehalten werden können.
Dem schloss sich Mathias Pütz (CDU) an, der insgesamt ein „ambitioniertes Programm“ lobte, mit dem man „gute Erfahrungen“ gewonnen habe.
Auch Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen) beschäftigte die Frage, „welche Teile man übernimmt“. Aus seiner Sicht sollten das Maßnahmen sein, die für die Nutzer „nicht so einschränkend sind“.
Für Bürgermeister Renschler ist klar: „Wo es sich anbietet“, werde die Stadt sich auch in Zukunft bemühen, Energie einzusparen.
Im Rathaus wurde über die Wintermonate 37 Prozent Energie im Vergleich zum Vorjahr eingespart. Nur in der Kälteperiode Mitte Dezember stieg der Wärmeverbrauch deutlich an.
Text und Foto: Stadt Walldorf