Bei der Einwohnerversammlung in Walldorf hatte auch das Publikum das Wort.
So freute sich ein Besucher des Informationsabends auf die Ausweitung des Leimbachs, die Referent Manuel Ulrich vorgestellt hatte. Dies sei ein Gewinn im Freizeitbereich, wo man sich zu Fuß bewegen könne. Bürgermeisterin Christiane Staab zeigte sich davon überzeugt, dass der Leimbachpark, der letztes Jahr eingeweiht wurde, sich noch entwickeln werde. „Das wird ein schönes Naherholungsgebiet“, stimmte sie zu.
In Zusammenhang mit der Stadtentwicklung sprach ein Redner die Verkehrssituation an. Er freue sich ja auf weitere Mitbürgerinnen und Mitbürger, aber wie solle das werden, wenn dadurch auch mehr Verkehr entstehe? Schon jetzt stünde man abends auf der L 723 im Stau, worunter auch die Geschäfte im Bereich Kleinfeld leiden würden. Stadtbaumeister Andreas Tisch machte deutlich, dass hier primär nicht die Stadt zuständig sei. Durch den aktuellen Ausbau der Autobahn A 6 breche der Verkehr zusammen, sobald auch nur der kleinste Unfall passiert sei. Die Stadt sei aber in Gesprächen mit den zuständigen Stellen. „Das Regierungspräsidium hat die Pläne für den Ausbau der L 723 vorangetrieben“, berichtete Bürgermeisterin Staab. Sollte die L 723 zum Zeitpunkt des Ausbaus der Autobahn A 5 noch nicht vierspurig ausgebaut sein, werde es „verheerend“, so Staab.
Die Feinstaubproblematik durch das Verkehrsaufkommen wurde ebenfalls angesprochen, da aktuell publizierte Messergebnisse in der Nachbarstadt Wiesloch aufhorchen ließen. „Wir sind erschrocken über die hohen Werte in Wiesloch“, meinte Bürgermeisterin Staab, die diese zum Anlass nehmen will, auch in Walldorf Feinstaubmessungen vornehmen zu lassen.
Zur Stadtentwicklung meinte eine Rednerin, doch bitte nicht „das letzte Grün zu verbauen“. Sie plädierte dafür, für neue Wohnungen weniger Platz zu verbrauchen. Alle Bedarfe unter einen Hut zu bringen, sei schwer, meinte Christiane Staab. Sie sah Walldorf jedoch auf einem guten Weg, „das Grün nach wie vor erlebbar“ zu machen. Auch entlang der Wieslocher Straße, wo ein Bürger das einst blühende Band vermisste, sollen wieder Blumen eingesät werden, vor allem, um dem Insektensterben entgegenzuwirken, sicherte Staab zu.
Weitere Ladestationen für Elektrofahrzeuge regte ein Redner an. Stadtbaumeister Andreas Tisch antwortete, dass gemeinsam mit den Stadtwerken Walldorf ein Masterplan entwickelt werde. Matthias Gruber, Geschäftsführer der Stadtwerke Walldorf, ergänzte, dass die Versorgung mit Ladestationen eine „sehr große Herausforderung“ für die Stromnetze sei. Die Stadtwerke nutzten bereits jede Art von Tiefbaumaßnahmen, um hier vorzusorgen.
Carsharing in Walldorf wurde begrüßt, Kritik wurde jedoch an den zeitweise unzuverlässigen Busverbindungen nach und von Heidelberg geübt. Vor allem der „Nightliner“ schien einige Walldorfer schon schmählich im Stich gelassen zu haben. Bürgermeisterin Staab regte an, in solchen Fällen immer genau Uhrzeit, Haltestelle und Linie zu notieren, damit man dem nachgehen könne.
Text: Stadt Walldorf