Einschulung im Rhein-Neckar Kreis und der Stadt Heidelberg 2017: 6.063 Kinder aus 374 Einrichtungen standen zur Einschulungsuntersuchung an 4.868 Kinder aus 283 Kindertagesstätten des Rhein-Neckar Kreises und 1.195 Kinder aus 92 Kindergärten des Stadtkreises Heidelberg standen vor ihrer Einschulung zur Untersuchung durch die medizinischen und ärztlichen Mitarbeiter des Gesundheitsamtes des Rhein-Neckar- Kreises, das auch für den Stadtkreis Heidelberg zuständig ist, an.
5.760 Kinder konnten untersucht werden. Das sind 300 Kinder mehr als vor fünf Jahren. Weitere 105 bzw. 300 Kinder mehr werden für das Einschulungs-jahr 2018 bzw. 2019 erwartet. 48 Prozent davon waren Mädchen. Der überwie-gende Anteil der untersuchten Kinder war deutscher Nationalität (92,5 Prozent), wobei nur 69 Prozent Deutsch als alleinige Sprache in der Familie angaben.
18,3 Prozent wachsen mehrsprachig auf.
Die Analyse der erhobenen Daten gab auch Auskunft über den Impfschutz der untersuchten Kinder. So lag ein Impfschutz für Masern-Mumps-Rötel bei 90,3
Prozent, für Diphterie-Tetanus-Pertussis bei 93,3 Prozent und für Poliomyelitis (Kinderlähmung) bei 92,4 Prozent der untersuchten Kinder vor. Nur bei der Va-rizellen-Impfungen lag die Teilnahme lediglich bei 84,5 Prozent. Die angestreb-te Impfquote von 95 Prozent, die eine Herdenimmunität gewährleistet und Infek-tionsketten unterbrechen soll, konnte leider bei keiner empfohlenen Impfung er-reicht werden. Interessant ist, dass 32,7 Prozent der Kinder eine FSME-Impfung erhielten. Baden-Württemberg ist eines der endemischen Gebiete für FSME in Deutschland, das heißt dass es hier überdurchschnittlich hohe Zahl an Erkrankungen gibt.
Die Vorsorge-Untersuchungen U2 bis U6 wurden von den meisten Eltern für ihre Kinder wahrgenommen (96,5 Prozent). Leider nahm das Interesse an den folgenden Untersuchungen U7 bis U9 in der Stadt Heidelberg ab (87,1 Pro-zent), während es im Rhein-Neckar Kreis noch bei 94,4 Prozent lag.
Von den untersuchten Kindern im Rhein-Neckar Kreis waren 8 Prozent über-gewichtig und 2,9 Prozent krankhaft übergewichtig, das heißt adipös. In der Stadt Heidelberg waren 6,9 Prozent übergewichtige und 2,3 Prozent adipöse Kinder zu verzeichnen.
Des Weiteren wurden Sehvermögen, Höhrvermögen, Grobmotorik, Schreibmo-torik und Mengenerfassung beurteilt. Zwei Drittel aller Kinder hatten schon ein Sehvermögen von 0,8 bis 1,0. Das Sehvermögen nimmt vom Säuglingsalter bis zum Schulkindalter kontinuierlich zu. Nur bei deutlich auffälligem Sehtest wird eine Vorstellung bei Augenarzt empfohlen. Bei 80 Prozent der Kinder wurde ein normales Höhrvermögen festgestellt und bei 20 Prozent der Kinder ein Arztbe-such empfohlen.
Bei der überwiegenden Mehrzahl der Kinder wurde keine deutliche Einschrän-kung der Grob- oder Graphomotorik festgestellt und nur bei 2 Prozent ein Arzt-besuch empfohlen. Bei der Mengenerfassung wurde bei 11 Prozent der Kinder eine Förderung empfohlen. 76 Prozent der untersuchten Kinder hatten einen altersgerechten Sprachtest (HASE) absolviert.
Bei der Einschulungsuntersuchung können Förderbedarfe rechtzeitig erkannt werden. So wurde eine Sprachförderung bei 9,4 Prozent der untersuchten Kinder begonnen. 11,3 Prozent der Kinder erhielten eine logopädische Behand-lung, 3,9 Prozent eine Ergotherapie und 0,7 Prozent eine psychologische The-rapie.
Interessant war auch, dass mehr Jungen (13,5 Prozent) als Mädchen (5,4 Pro-zent) bei der Untersuchung als hyperaktiv beschrieben wurden.
Die Aufklärung über Impfungen und die Sprachförderung bleiben somit weiterhin wichtige Aufgaben für das Gesundheitsamt, so das Fazit des Amtsleiters,
Dr. Rainer Schwertz.