“Gerhard Weiser machte nachhaltige Politik, als noch kein Mensch davon gesprochen hat“
Gedenkstunde anlässlich des zwanzigsten Todestages des ehemaligen Landwirtschaftsministers – Ein Mann, der die Landespolitik und die Region geprägt hat
Mauer. Am 10. September jährte sich der Todestag von Gerhard Weiser zum zwanzigsten Mal. Um die Erinnerung an den ehemaligen baden-württembergischen Landwirtschaftsminister, langjährigen Abgeordneten und früheren Bürgermeister der Gemeinde Mauer lebendig zu halten, kamen politische Weggefährten und Nachfolger, Familie und Freunde eine Gedenkstunde an seinem Grab zusammen. So war unter den Anwesenden neben Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, auch Moritz Oppelt MdB, die Landtagsabgeordneten Christiane Staab und Dr. Albrecht Schütte, die ehemalige Landtagsabgeordnete Elke Brunnemer, die ehemaligen Mitarbeiter und Abteilungsleiter Hartmut Alker, Joachim Hauck und Hans-Peter Riedlberger, der ehemalige Bundestagsabgeordnete Prof. h.c. Dr. Karl A. Lamers, Honorarkonsul der Republik Estland für das Land Baden-Württemberg, und die stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde Mauer Heike Kramer.
Peter Hauk begrüßte die Anwesenden und betonte in seiner Ansprache, dass Weisers Lebenswerk einen bleibenden Wert habe und seine Leistungen unvergessen seien. Seine Persönlichkeit habe tiefe Spuren hinterlassen, in seinen 20 Minister- und 33 Abgeordnetenjahren habe er die Landespolitik geprägt. Hauk: „Gerhard Weiser machte nachhaltige Politik, als noch kein Mensch von Nachhaltigkeit gesprochen hat.“
So habe er die Voraussetzung für den nachhaltigen Aufbau eines landesweiten Arten- und Biotopschutzprogramms geschaffen und sehr früh erkannt, dass die Zukunft des bäuerlichen Berufsstandes in einer extensiven, umweltschonenden Landwirtschaft liege. Durch Einführung des Wasserpfennigs unter der Ägide von Gerhard Weiser hat Baden-Württemberg heute eine deutlich niedrigere Nitrat-Belastung als andere Bundesländer. Hauk dankte auch Weisers Familie, allen voran dessen Frau Johanna Weiser, für ihre Unterstützung, ohne die ihr Mann all dies nicht hätte schaffen können.
Der Landtagsabgeordnete Dr. Albrecht Schütte erklärte, dass ihm Weisers Engagement für die Menschen in seinem Wahlkreis immer ein Vorbild gewesen sei: „Kein Schicksal war ihm zu klein und er hatte immer ein offenes Ohr für alle Bürgerinnen und Bürger in der Region“. Weiser habe Bürgernähe gelebt und immer Zeit gefunden für ein persönliches Gespräch – egal ob morgens am Kaffeetisch zu Hause in Mauer, spät abends in einem Gasthaus, oft auch in irgendeiner Raststätte an der Autobahn, so der Kreisvorsitzende der CDU Rhein-Neckar. Auch seine fachliche Kompetenz habe ihresgleichen gesucht. Gleichzeitig habe Weiser Baden-Württemberg durch Investitionen beispielsweise in Hochschulen überall im Land zum Vorbild für andere gemacht. In Bezug auf diese vorausschauende Politik sei Schütte besonders ein Zitat in Erinnerung geblieben, an das er bei seiner Arbeit im Wissenschaftsausschuss stets denken müsse: „Auch wenn man nicht weiß, was Forschung und Innovation bringen, man muss in sie und damit in die Zukunft investieren.“
Moritz Oppelt, Bezirksvorsitzender der CDU-Nordbaden und Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Rhein-Neckar, bedauerte, Weiser nie persönlich kennengelernt zu haben. „Ich bin vor 15 Jahren in die Partei eingetreten und auch jetzt 20 Jahre nach seinem Tod, werden mir bei jeder Parteiveranstaltung Anekdoten von Gerhard Weiser erzählt. Er hat die Menschen sehr geprägt und sein Wirken hallt nach.“
Im Anschluss an die Gedenkstunde tauschte man sich noch in persönlicher Runde auf dem Hof der Familie Weiser aus. Klar war: Geschichte besteht aus Geschichten – und bis heute haben noch viele Menschen in der Region persönliche Anekdoten und Geschichten zu Gerhard Weiser zu erzählen.
Quelle: Moritz Oppelt MdB