Im Zoo Heidelberg werden unverkaufte Weihnachtsbäume zum tierischen Highlight
Was passiert eigentlich mit den Weihnachtsbäumen, die an Heiligabend noch nicht verkauft sind? Im Zoo Heidelberg werden die naturbelassenen Tannen zum Highlight für die Zootiere und enden als Spielmaterial oder weihnachtlicher Leckerbissen. Für Zoobesucher gibt es an den Tagen nach Weihnachten und Neujahr in den Gehegen viel zu entdecken. Vor allem der junge Berberlöwe lässt sich inzwischen sehr gut beim Spielen beobachten.
Die Berberlöwen-Familie lässt sich nicht lange bitten: Kaum hat Manuel Stumpf die frische Nordmanntanne ins Gehege gelegt, wälzt sich der stattliche Löwenvater schon genüsslich im Baum und lässt sich schließlich darauf nieder. Das weckt auch beim Nachwuchs Interesse. Erst anschleichen, dann lostoben: Der kleine Löwe streift durch die duftenden Nadeln, nagt an der Spitze und spielt mit den wackelnden Ästen. Manuel Stumpf beobachtet die Szene zufrieden: „Nouri entwickelt sich klasse. Er ist, wie fast alle jungen Katzen, sehr verspielt und unheimlich entdeckungsfreudig.“ In den letzten Wochen ließ sich beobachten, wie der Löwennachwuchs immer mutiger und aktiver wurde. Ob Kletterturm, Papas Rücken oder Nordmanntanne: alles wird auf Spieltauglichkeit geprüft. Für junge Katzen ist das Spielen ein wichtiger Entwicklungsschritt, denn so trainieren sie ihre motorischen Fähigkeiten. Wenn es dann noch eine interessant duftende Tanne als Beschäftigungsmaterial gibt, ist das eine willkommene Herausforderung.
W E R B U N G
Auch die Trampeltiere warten schon am Zaun auf ihren weihnachtlichen Snack als sie Tierpflegerin Kim Klene mit zwei Tannen unter dem Arm aufs Gehege zukommen sehen. „Die Trampeltiere knabbern besonders gerne die Rinde ab“, erklärt sie, als sie die Tannen auf die Anlage legt. Sofort machen sich die Tiere an den Stämmen zu schaffen.
„Mit den gespendeten Weihnachtsbäumen schaffen wir eine Kombination aus saisonalem Leckerbissen und spielerischer Bereicherung. Die Bäume sind eine tolle Abwechslung, weil sie neue Gerüche und Texturen in ihren Alltag bringen“, erklärt Zoo-Inspektor Jörg Kubacki. Seit vielen Jahren arbeitet der Zoo Heidelberg mit festen Partnern aus der Region zusammen, die unverkaufte Weihnachtsbäumen spenden. „Von Privatpersonen nehmen wir keine Bäume an“, betont Kubacki. „Wir haben hohe Qualitätsansprüche für das Futter und Beschäftigungsmaterial für unsere Tiere. Die Bäume müssen beispielsweise naturbelassen und unbehandelt sein. Das können wir bei privaten Spenden leider nicht sicherstellen. Außerdem kann Weihnachtsbaumschmuck wie Lametta oder Kunstschnee Rückstände hinterlassen, die nicht in Tiermägen gehören.“
Zoo-Besucher können in den Tagen nach Weihnachten und zu Beginn des neuen Jahres selbst entdecken, was die Tiere mit ihren Tannen anstellen. Ob Trampeltiere beim Knabbern oder große und kleine Raubkatzen beim Spielen – die Weihnachtsbäume sorgen in vielen Gehegen für spannende Beobachtungen. Mit dieser Aktion zeigt der Zoo Heidelberg, wie sich Nachhaltigkeit und das Wohl der Tiere verbinden lassen – ein schöner Abschluss für die Festtage und ein perfekter Start ins neue Jahr.
Quelle: Zoo Heidelberg