So erging es auch mir.
Tonnen von Gold, Silber oder Sondermetalle waren in der mit Metall vollgelagerten Halle nicht zu erwarten. Rasenmäher, Kettensägen und Traktoren liegen in mehr, meist weniger nach Ordnung aussehenden Gruppen, in Einzelteile zerlegt auf dem Boden, und teilweise in den Regalen.
Trotzdem alles penibel an seinem vorgesehenen Ort. Die „Haufenordnung“ erschließt sich nicht sofort jedem Besucher wenn er die Halle betritt. Sie funktioniert aber schon seit mehreren Jahrzenten.
Da mein Rasenmäher seinem vorgesehenen Verwendungszweck nur noch ungenügend nachkam War ein Besuch beim Herrn des Metalls unumgänglich. Die Schneidwerkzeuge schrien förmlich nach einer Schärfung.
Wie üblich herrschte rege Betriebsamkeit, zwei Motorsägen waren noch vor mir dran und ich hatte Zeit den Blick über die landwirtschaftlichen Kostbarkeiten und Raritäten schweifen zu lassen, die sich vor mir ausgebreitet waren. Die Werkbank voll Werkzeuge und Ersatzteile; es riecht nach Metall, Rost und Schmiermittel.
Doch was ist das? Unter einem Stapel von Putzwolle schaut so etwas wie ein Würfel hervor.
„Peter – was hoschn do uffem Fenschdabredd lijä? Dess siehd aus wie enn Wärfl“
„Monsch dess Ding wassi zu meina Meschdapriefung gmacht häb? Wennd Indressä hosch kannschs glei mitnämme“
Die Antwort war noch nicht vollständig über die Lippen von Peter Hack, Inhaber der gleichnamigen Firma in Wiesloch-Baiertal gekommen, da war ich schon dabei, die Putzwolle beiseite zu räumen und das von mir sofort als kleiner Schatz eingestufte Teil zu bergen. Es stand vor mir, wie ein kleiner Rohdiamant, der auf seinen Schliff wartet.
Gearbeitet aus 100% Metall, gehärtet im Feuer der Esse, zurechtgefeilt und zu einem funktionierenden Etwas zusammengesetzt. Angerostet zwar, aber unverkennbar ein Unikat der deutschen Handwerkskunst.
Der Rasenmäher war nur noch Nebensache.
Sofort brachte ich den Rohling zur Metallveredlung (Sandstrahlen und Galvanisieren) und danach zur Verfeinerung mit 21 edlen Steinen im Brillantschliff.
Die Inszenierung des Ensembles auf einen schwarzen Marmorsockel erfolgte durch die Firma Butscher aus Meckesheim. Die Fa. Baumann-Pokale aus Bad Schönborn vollendete sie durch die Gravuren. Fertig war sie, die
Wandertrophäe der Einzelwertung der Deutschen Mensch-ärgere-Dich-nicht Meisterschaft
Am 27.03.2017 war es soweit, aus den Händen von Herrn Peter Hack jun. (Mitte) empfingen Andreas Grimm (links) und Jürgen Vedder (rechts) von das-TURNIER das letzte Puzzlestück der Wandertrophäenserie.
Am 07.05.2017 wird bei der diesjährigen Deutschen Mensch-ärgere-Dich-nicht Meisterschaft das edle Teil dem Sieger in der Einzelwertung für ein Jahr zugesprochen.
Quelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis