Mit unermüdlichem Einsatz bei der Sache
Das Publikum in der vollbesetzten Astoria-Halle ging von Anfang an klatschend mit, als das Moderatoren-Duo Sabine Mayer-Kronenberger und Claus Weber am 26. Februar auf die Bühne der Astoria-Halle kam, um den großen Ehrungsabend der Stadt Walldorf zu eröffnen.
Auf einen gemeinsamen „unvergesslichen Abend“ freute sich denn auch Bürgermeisterin Christiane Staab in ihrer Ansprache. Das Wort „Danke“ spanne den Bogen über die folgenden Stunden, kündigte sie an, denn der Abend sei all denen gewidmet, die „erklären, trainieren, üben, musizieren, korrigieren, motivieren, trösten, kochen, bedienen, vorlesen, begleiten, sammeln, fahren, liefern, prüfen, putzen, verkaufen, schützen, pflegen, miteinander lachen“ und vieles mehr, dies alles ehrenamtlich, „freiwillig und mit unermüdlichem Einsatz“. Es sei ihr ein Anliegen, mit dieser Veranstaltung einmal persönlich danken zu können, so Christiane Staab, umso mehr, als Ehrenamtliche nicht immer Dank bekämen. Bemerkenswert sei, dass die ehrenamtlich Engagierten ihre Aktivitäten immer für andere Menschen und auch oft mit anderen ausübten, zum Wohle vieler Walldorferinnen und Walldorfer. Sie würdigte auch, dass viele Zeit für diesen Einsatz fänden, trotz alltäglicher Pflichten und somit regelrecht „ein Doppelleben“ führten. Auch im sportlichen Bereich seien viele Erfolge ohne ehrenamtliche Trainerinnen und Trainer und viele helfende Hände nicht möglich. Welche Früchte das ehrenamtliche Engagement trage, könne man an diesem Abend auch gleich erleben. Einen weiteren Bogen spannte die Bürgermeisterin zu der Auftaktveranstaltung „Walldorf auf dem Weg zur Fairtrade-Stadt“, die zwei Tage zuvor stattgefunden hatte. Der Appell „Seid fair“ sei ihr im Ohr geblieben, meinte Christiane Staab, die die ehrenamtlich Engagierten als „wunderbare Vorbilder“ für Fairness empfand. Auch im Sport stehe „Fair Play“ an erster Stelle. In diesem Zusammenhang ging sie auf das enorme bürgerschaftliche Engagement für die in Walldorf untergebrachten Flüchtlinge ein, dem sie Dank und Respekt zollte. Der Arbeitskreis Asyl nehme sich der Schwächsten in unserer Gesellschaft an und gebe den hier Asylsuchenden eine faire Chance auf gesellschaftliche Teilhabe. „All diese Aufgaben, die wir zu meistern haben, könnten wir ohne Sie niemals leisten“. In diesem Sinne sei Walldorf schon längst Fairtrade-Stadt, war sich Christiane Staab sicher.
Bevor die erste große Ehrungsrunde für Sportlerinnen und Sportler stattfand, die im vergangenen Jahr bei wichtigen Meisterschaften erfolgreich waren, konnte das Publikum einen „Tanz der Vampire“ verfolgen. Die schwarz gewandeten Tänzerinnen der Storchengarde der KG Astoria Störche bestiegen die Bühne bei Kerzenschein und schienen gerade ihren Särgen entschlüpft zu sein. Mit dem Glockenschlag wurden die Untoten allerdings schon vor Mitternacht quicklebendig. „Vampires are alive“ lautete denn auch ihr Motto.
Danach war die Bühne frei für die Sportlerinnen und Sportler der Abteilungen Kegeln, Tischtennis und Leichtathletik des Behindertensportvereins Walldorf. Mit ihnen wurden auch Björn Hornig von den KSV Budo Dragons Walldorf Astoria und Thomas Heller vom Motor-Sport-Club Walldorf auf die Bühne gebeten sowie eine große Riege von Leichtathletinnen und –athleten der SG Walldorf Astoria. Sie alle erhielten Plaketten, die ihnen Bürgermeisterin Christiane Staab und Karnevalsprinzessin Sandra III. überreichten. Im zweiten Ehrungsblock versammelten sich die erfolgreichen Schützinnen und Schützen des Schützenvereins Walldorf und die 1. Frauenmannschaft des FC-Astoria Walldorf und treffsichere Mitglieder der Tischtennisgemeinschaft Walldorf auf der Bühne, um Plaketten aus der Hand von Spargelkönigin Chantal I. in Empfang zu nehmen. Bevor das Geheimnis gelüftet wurde, wer den sportlichen Walldorfer Olymp erklommen hat und wer für langjähriges ehrenamtliches Engagement gewürdigt würde, konnte das Publikum ein abwechslungsreiches Programm mit jungen Artistinnen und Artisten des Zirkus Odini genießen, mit Rock-Klassikern des gemischten Chors der Constantia Walldorf und eine Tanzshow der Flashdancers, die in einem mitreißenden Medley an sechzig Jahre Karnevalsgesellschaft Astoria Störche erinnerten und auf musikalische Zeitreise gingen. Zur Alpenparty luden schließlich die feschen Madl und Buam der Formation der Tanzschule Kronenberger ein. In Dirndl und Lederhosen wurde die Bühne zum Tanzboden samt Jodler und Schuhplattler.
Die Sport-Champions
Als Talente des Jahres 2015 durften die Turnerin Eva Gröne von der SG Walldorf Astoria und Nils Strubel vom Schützenverein den Ehrungsabend verlassen. Eva Gröne hatte sich gegen Cora Hartmann (Schachverein) und die Leichtathletin Sophie Schmiedeberg durchgesetzt. Konkurrenten von Nils Strubel waren der Schachspieler David Färber und der Leichtathlet Robert Brune. Cora Hartmann und David Färber durften sich dann doch noch über eine Auszeichnung freuen, denn sie gehören gemeinsam mit Julian Baureis, Robert Brede, Adrian Gschnitzer und Conrad Zwecker zur Juniorenmannschaft des Jahres, der U16-Mannschaft des Schachvereins Walldorf. Sie überrundeten die ebenfalls zur Auswahl stehenden U14-Junioren der Leichtathletik-Abteilung der SG Walldorf Astoria, die Juniorenturnerinnen der SG Walldorf Astoria sowie die Luftpistolen-Schülermannschaft des Schützenvereins.
Mit großer Freude nahm die 1. Frauenmannschaft des FC-Astoria Walldorf den Titel der „Seniorenmannschaft“ des Jahres 2015 entgegen. Ihnen geschlagen geben mussten sich die Leichtathletik-Frauenmannschaft und die Handball-Männer der SG Walldorf Astoria. Zum Titel der „Sportlerin des Jahres“ gratulierte Bürgermeisterin Christiane Staab der Leichtathletin Alena Kaltenmaier (SG Walldorf Astoria), die das Rennen vor der Keglerin Natascha Egeberg vom Behindertensportverein und Karina Schneider vom Schützenverein machte. Rolf Heinzmann, Diskuswerfer bei der SG Walldorf Astoria, konnte sein erfolgreiches Sportjahr noch mit der Walldorfer „Goldmedaille“ aus Glas für den „Sportler des Jahres“ krönen. Hartmut Freund vom Behindertensportverein war außerdem noch zur Auswahl gestanden. Bürgermeisterin Staab dankte dem städtischen Sportausschuss und Heinz Janalik, Präsident des Badischen Sportbundes Nord, für ihre Arbeit in der Jury.
„Dauerläufer im Ehrenamt“
Als wahre Dauerläufer im Ehrenamt zeichnete Christiane Staab drei Walldorfer Bürger aus, die sich „langjährig und mit einem erheblichen Zeit- und Arbeitsaufwand für Vereine und Organisationen unentgeltlich engagieren und deren Arbeit und Wirken in die Öffentlichkeit hineinstrahlt“, wie es in den Ehrungsrichtlinien heißt.
Mit Dieter Herrmann erhielt ein Mann die Urkunde, der sich sowohl um den sportlichen als auch den kulturellen Bereich verdient gemacht hat. Zunächst war er selbst aktiver Sportler bei der SG Walldorf Astoria und war 1963 der erste Walldorfer Leichtathlet, der Badischer Meister wurde. Christiane Staab blickte auf seine mittlerweile 65-jährige Mitgliedschaft im Verein zurück, während der er als Trainer, Statistiker, Sportwart und Organisator von Sportreisen gewirkt hat. Aus zahlreichen Talenten habe er Sieger gemacht und viele „Sportlerinnen und Sportler des Jahres“ seien in Walldorf durch seine Schule gegangen, stellte Staab fest. Neben diesem Engagement ist Dieter Herrmann auch für seine intensive Beschäftigung mit „Jüdischem Leben in Walldorf“ bekannt. Zahlreiche Führungen, auch zu den in Walldorf verlegten Stolpersteinen, bezeugen dies.
Der Dank der Bürgermeisterin galt auch Hans Klemm für seinen Einsatz in der Hospizarbeit und der Walldorfer Tafel. Durch die Organisation von Veranstaltungen des Fördervereins Hospiz Agape seien in den letzten acht Jahren mehr als 1,4 Millionen Euro zusammengekommen, meinte Christiane Staab. Ohne diese Spendenmittel könne das Hospiz nicht betrieben werden, stellte sie fest, die Trägergemeinden müssten dann einspringen. Als Vorsitzender des Fördervereins habe Hans Klemm hieran großen Anteil. So auch in der „Walldorfer Tafel“, deren Gründungsmitglied und Vorsitzender Hans Klemm ist. Mehr als 56.000 Kundinnen und Kunden habe die Tafel seit den sieben Jahren ihres Bestehens versorgt, so Staab.
Schließlich wurde Klaus Winnes auf die Bühne gebeten. Ihn vorzustellen, sei eigentlich „Eulen nach Athen tragen“, denn jeder kenne ihn, meinte Christiane Staab schmunzelnd. Als langjähriger Stadtrat seit 1999, als ehrenamtlicher Bürgermeisterstellvertreter und als ein Mensch, der sich in der Betreuung älterer Walldorferinnen und Walldorfer engagiere, ihnen ein Forum biete, sie aber auch auf eigene Kosten zu Terminen fahre und begleite, sei er aktiv. Auch in seiner beruflichen Laufbahn habe er sich ehrenamtlich engagiert als Prüfer der IHK Mannheim und über dreißig Jahre als Vorsitzender des Betriebsrats seiner Firma. Mit herzlichem Dank, auch des Gemeinderats, und den besten Wünschen erhielten die drei Geehrten ihre Urkunden.
EHRENAMT
Dieter Herrmann
Hans Klemm
Klaus Winnes
SPORTEHRUNGEN
Talente des Jahres 2015
Eva Gröne, SG Walldorf Astoria 1902 e. V., Abt. Turnen
Nils Strubel, Schützenverein Walldorf 1930 e. V.
Juniorenmannschaft 2015
U16 Juniorenmannschaft Schachverein 1947 Walldorf e. V.
Sportlerin und Sportler des Jahres
Alena Kaltenmaier, SG Walldorf Astoria 1902 e. V., Abt. Leichtathletik
Rolf Heinzmann, SG Walldorf Astoria 1902 e. V., Abt. Leichtathletik
Seniorenmannschaft 2015
1. Frauenmannschaft FC-Astoria Walldorf
Bürgermeisterin Christiane Staab mit Dieter Herrmann, Hans Klemm und Klaus Winnes, die für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement geehrt wurden
Die Sportlerinnen und Sportler des Jahres 2015, die ihre Medaillen von Spargelkönigin Chantal I. und der Bürgermeisterin erhielten
Sabine Mayer-Kronenberger und Claus Weber führten durch den Abend
In zwei Ehrungsblöcken wurden die vielen erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler des Jahres geehrt und mit Plaketten ausgezeichent. Karnevalsprinzessin Sandra III. (in rot) und Spargelkönigin Chantal I. (in blau) assistierten der Bürgermeisterin
Bei den Vampiren war Party angesagt
Beim Alpenrock herrschte beste Stimmung im Saal und auch das reichhaltige Buffet mundete.
Fotos: Pfeifer
Text: Stadt Walldorf