Andreas Fetzner vom Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hatte bei seinem Besuch gleich zwei schicke Plaketten dabei: Er ehrte das Gymnasium Walldorf als „Schule mit ausgezeichnetem Schulsanitätsdienst“ und als „ausgezeichnete Löwen-retten-Leben-Herzensretter-Schule“.
Der kommissarische Schulleiter Jürgen Brunsch, die beiden für den Schulsanitätsdienst verantwortlichen Lehrer und Ausbilder Isabella Speckis und Tobias Karl sowie vor allem viele der aktiven Schulsanitäter nahmen die beiden Plaketten voller Freude entgegen. Sie werden einen Ehrenplatz bekommen.
„Das geht natürlich nur mit euch“, dankte Tobias Karl den Schülerinnen und Schülern. Deshalb gab es als Belohnung hinterher für alle Pizza.
„Die Auszeichnungen gibt es seit rund einem Jahr und man kann sich dafür beim Landesverband bewerben“, erläuterte Andreas Fetzner. Zu den Voraussetzungen des Preises für den Schulsanitätsdienst gehört unter anderem, dass die Schulsanitäter mindestens in Erster Hilfe ausgebildet sind, dass es regelmäßige Fortbildungsangebote und Treffen gibt und dass ein definiertes Alarmierungskonzept erstellt wird, aber beispielsweise auch, dass niemand aus den am Schulleben Beteiligten von der Teilnahme ausgeschlossen wird.
Aktuell sind am Gymnasium Walldorf 35 Schülerinnen und Schüler im Schulsanitätsdienst aktiv. „Einen so großen Schulsanitätsdienst hatten wir die letzten zehn Jahre nicht. Mit Corona ist das Interesse deutlich gewachsen“, sagte Isabella Speckis. „Das macht den Schülerinnen und Schülern aber auch total Spaß.“ Und tatsächlich passiert nach ihren Worten im Schulleben auch immer mal wieder etwas: Dann kümmern sich die Schulsanitäter um kleinere Platzwunden oder etwa Kreislaufbeschwerden in der wärmeren Jahreszeit.
Vor dem Hintergrund, dass in Deutschland jährlich bis zu 100.000 Menschen an einem plötzlichen Herztod sterben, werden mit der Initiative „Löwen retten Leben“ darüber hinaus im Unterricht Wiederbelebungsmaßnahmen trainiert. „Einmal im Jahr werden bei uns alle Schülerinnen und Schüler ab der siebten Klasse in Herzdruckmassagen geschult“, sagte Isabella Speckis. Denn viele der an einem Herztod verstorbenen Menschen könnten noch leben, wenn Ersthelfer bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes eine solche Massage durchgeführt hätten.
Voraussetzung für die Auszeichnung ist dann unter anderem auch, dass es mindestens einen Löwen-retten-Leben-Trainer an der Schule gibt, dass die Schülerinnen und Schüler entsprechend der „Herzensretter-Standards“ der Initiative ausgebildet werden, dass alle Schülerinnen und Schüler mindestens einmal während ihrer Schulzeit an der Schulung teilnehmen und dass regelmäßig jährliche Wiederholungen stattfinden.
Als „großes Glück“ bezeichnete der kommissarische Schulleiter Jürgen Brunsch die große Gruppe der Schulsanitäter am Gymnasium. „Das hilft uns auch bei den internen Fortbildungen für die Sportlehrer.“ Denn bei den Übungen mit den Schulsanitätern könnten auch die Lehrer immer wieder noch etwas lernen. Deshalb galt Brunschs Dank nicht nur den beiden Ausbildern, sondern ganz besonders allen beteiligten Schülerinnen und Schülern. Laut Andreas Fetzner hat das Gymnasium Walldorf als erste Schule im Einzugsbereich des Kreisverbands die Auszeichnung als Löwen-retten-Leben-Herzensretter-Schule erhalten, die Plakette für den Schulsanitätsdienst als zweite Schule im Kreis nach Eberbach.
Text und Foto: Stadt Walldorf