Gemeinderat beschließt Aufstellung des Bebauungsplans
Während im zweiten Bauabschnitt von Walldorf-Süd die Erschließungsarbeiten laufen und dort ab Mitte dieses Jahres voraussichtlich die ersten Häuser entstehen können, hat der Gemeinderat am 28. Januar bereits die Aufstellung eines Bebauungsplans für den dritten und letzten Bauabschnitt von Walldorf-Süd beschlossen.
Bürgermeisterin Christiane Staab erklärte, dass mit dem Beschluss, das neue Feuerwehrhaus im letzten Bauabschnitt anzusiedeln, der erste Schritt zur Aufsiedlung des letzten Bauabschnitts gegangen worden sei. „Wir machen mit Vollgas weiter“, meinte sie, was auch ein „großes Anliegen“ des Gemeinderats sei.
Der dritte Bauabschnitt von Walldorf-Süd umfasst eine Fläche von rund 7,8 Hektar und befindet sich westlich des ersten Bauabschnitts. Da im zweiten Bauabschnitt, für den die Vergabe städtischer Grundstücke derzeit läuft, nur ein Teil der Interessenten berücksichtigt werden kann, will die Stadt das Bebauungsplanverfahren für den dritten Abschnitt zügig vorantreiben. Wie aus der Vorlage hervorgeht, soll die Planung auf den ersten Überlegungen der Machbarkeitsstudie für den Feuerwehrstandort an Bürgermeister-Willinger-Straße und Hochholzer Straße basieren und weiterentwickelt werden. Die Bürgermeister-Willinger-Straße, die früher Bundesstraße war, soll dabei an ihre Funktion als innerörtliche Erschließungsstraße angepasst werden.
Große Nachfrage nach Bauplätzen
Stadtrat Mathias Pütz (CDU) sprach in Hinblick auf den Aufstellungsbeschluss von einem „Akt großer städtebaulicher Tragweite“. Es handle sich um das „Ende der räumlichen Ausdehnung der Wohnstadt“. Als „Rand der Stadt“ müsse der Bauabschnitt anspruchsvoll gestaltet werden. Die „Einbettung der Gebäude“ stelle eine Herausforderung dar, so Pütz. Er zeigte sich aber von einem „positiven planerischen Umgang“ mit dem Vorhaben überzeugt.
„Die Nachfrage nach Bauplätzen ist weiterhin sehr groß“, sagte Stadtrat Manfred Zuber (SPD), der es begrüßte, die Planung „zügig“ anzugehen. Dass sich wesentliche Teile der Grundkonzeption durch alle drei Bauabschnitte ziehen und ein Zusammenhang hergestellt wird, fand ebenfalls seine Zustimmung.
Stadtrat Hans Wölz (Bündnis 90/Die Grünen) erwähnte die Energieffizienstrategie 2050 des Bundes, bei der ein möglichst klimaneutraler Gebäudebestand eine wesentliche Rolle spielt. Die Gebäude im dritten Bauabschnitt müssten so geplant werden, dass sie den gesetzlichen Vorgaben gerecht würden, meinte Wölz. Darauf werde sein Fraktion achten.
Stadtrat Matthias Renschler (FDP) bedauerte zwar, dass wegen des Feuerwehrhausneubaus zehn Bauplätze in dem Gebiet verloren gingen, konnte aber für seine Fraktion ebenfalls zustimmen.
Stadtrat Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen) stimmte als einziger gegen den Aufstellungsbeschluss. „Die Zeit ist noch nicht reif dafür“, meinte er. Bisher seien neue Baugebiete erst ausgewiesen worden, wenn der alte Bauabschnitt bebaut gewesen sei. Nun fange man an, ehe der zweite Bauabschnitt fertig sei. Er erkannte an, dass durch den Beschluss für das Feuerwehrhaus Handlungsdruck da sei. Fragen der Mobilität und des Verkehrs seien jedoch noch nicht gelöst, argumentierte Weisbrod, der befürchtete, dass die Verkehrsbelastung „rapide ansteige“. Ihm erschien alles „ein bisschen zu voreilig“.
Stadträtin Dagmar Criegee (FDP) sah die „Chance auf weniger Verkehr“ als größer an als umgekehrt, denn es könnten hier ja auch Menschen wohnen, die in Walldorf arbeiten, meinte sie.
Der dritte Bauabschnitt entsteht unmittelbar neben dem ersten Bauabschnitt von Walldorf-Süd, auf rund 7,8 Hektar Fläche (Foto: Pfeifer)