Leipzig entschied Deutsche Meisterschaft im Tie-Break – Gelungene Inklusion für Teilnehmer und Zuschauer
Hoffenheim. Die Deutsche Meisterschaft im Sitzvolleyball 2015 in der Sporthalle am Großen Wald endete in einem wahren Herzschlag-Finale, in dem sich die beiden Favoriten Leipzig und Bayer 04 Leverkusen bis zur letzten Sekunde zu Höchstleistungen herausforderten. Die Besucher, die am Wochenende des 26. und 27. September 2015 auf den Tribünen Platz nahmen, um die Mannschaften aus ganz Deutschland anzufeuern, haben die Faszination der Sportart in all ihren Facetten erlebt.
Besser kann Inklusion nicht gelebt werden. Gemeinsam spielten Menschen mit und ohne Handicap um den Sieg. Das Turnier diente gleichzeitig als Vorbereitung auf die Europäische Meisterschaft, die vom 1. bis 9. Oktober 2015 in Warendorf stattfinden wird.
Deutscher Meister 2015 wurde nach einem fesselnden Finale das Team Leipzig I, Vize-Meister wurde Rekordhalter Bayer 04 Leverkusen I. Die Entscheidung fiel erst im fünften Satz und denkbar knapp: mit 17:15 Zählern. Den dritten Platz errang die einzige Mannschaft aus dem Südwesten, das Team Rheinland-Pfalz.
Zum ersten Mal wurde in der Metropolregion Rhein-Neckar in diesem inklusiven Mannschaftssport um die Deutsche Meisterschaft gekämpft. Insgesamt acht Mannschaften aus verschiedenen Bundesländern baggerten und pritschten um den Titel. Auch Vertreter der Unternehmen, die diese Veranstaltung möglich gemacht haben, trauten sich auf den Hallenboden. Sie traten gegen das Team „Anpfiff“ an, das seit einem Jahr unter der Leitung von Rudi Sonnenbichler, der auch Trainer der Nationalmannschaft im Sitzvolleyball ist, in Hoffenheim trainiert.
Die faire und sportliche Stimmung in der Sporthalle hat alle begeistert: Spielerinnen und Spieler, die Helferinnen und Helfer – und natürlich die Zuschauer, von denen viele zum allerersten Mal die Sportart live erlebten. Die nächste Möglichkeit, die Bandbreite der integrativen Sportangebote des Mitausrichters Anpfiff ins Leben e.V. selbst auszuprobieren, besteht am Samstag, den 3. Oktober, im Pavillon Hoffenheim, in der Silbergasse 22a.
Stimmen zur Veranstaltung
• Dr. Karl Quade, Vizepräsident Leistungssport, Deutscher Behindertensportverband e.V.:
„Wir sind sehr glücklich, mit dem Verein Anpfiff ins Leben e.V. für unsere DM einen solch starken Partner zu haben, der vorbildlich durch und im Sport fördert. Hier wurde ein neuer Maßstab gesetzt.“
• Rudi Sonnenbichler, Trainer der deutscher Nationalmannschaft im Sitzvolleyball und langjähriger Volleyball-Bundesliga-Trainer:
„Um das Gedankengut der Inklusion zu transportieren, ist Sitzvolleyball ein idealer Träger. Die deutsche Meisterschaft ist eine Chance, die noch junge ‚Bewegungsförderung für Amputierte‘ bekannter zu machen und damit noch mehr Menschen mit Amputation einen Zugang zum Sport zu geben“.
• Thomas Sahlberg, Schiedsrichter:
„Das war eine absolute Topveranstaltung. Das Drumherum war perfekt. Hier wurde auch sehr klar, dass Dietmar Hopp, der leider sehr oft nur auf sein Engagement im Fußball reduziert wird, weit mehr leistet. Er macht tolle Sachen, die vielen Menschen gut tun.“
• Steffen Barsch, viermaliger Teilnehmer bei den Paralympics und Weltmeisterschaften (Team Berlin):
„Die wunderbare Halle bot ideale Voraussetzungen – auch unter dem Gesichtspunkt der Barrierefreiheit – für unseren Sport. Wir haben die professionelle Organisation und die herzliche Aufnahme sehr genossen.“
• Sandy Lietz, Mannschaft Leipzig II:
„Das ist hier alles top organisiert. Ein Rundum-Sorglos-Paket, wie wir es noch nie hatten.“
• César Leszinski, Zuschauer und Torwart der Nationalauswahl Amputierten-Fußball:
„Sehr beeindruckend, hier wird auf sehr hohem Niveau gespielt.“
Alle Platzierungen auf einen Blick:
Platz 1: Leipzig I
Platz 2: Bayer 04 Leverkusen, I
Platz 3: Rheinland-Pfalz
Platz 4: Bayer 04 Leverkusen, II
Platz 5: Berlin
Platz 6: Hamburg
Platz 7: Leipzig II
Platz 8: Grevenbroich
Text und Fotos: Anpfiff ins Leben e. V.